Streit um unzureichendes Mittagessen löst Feuer aus

Düsseldorf. Die Polizei hat am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz weitere Details zum Brand im Flüchtlingsheim bekannt gegeben. Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Alle 28 Opfer durften das Krankenhaus bereits verlassen.

Foto: Sergej Lepke

Der verheerende 10-Millionen-Euro-Brand war der Höhepunkt einer Serie von Polizeieinsätzen: Seit dem 1. Januar rückten die Polizisten 89 Mal zu dem Flüchtlingsheim aus. Die Anlässe für den Einsatz waren unterschiedlich, teilweise Kleinigkeiten.

Polizeisprecher Andreas Czogalla (v.l.), Kriminaldirektor Dietmar Kneib, Ralf Herrenbrück von der Staatsanwaltschaft und Kriminalhauptkommissar Christian Anfang informieren die Öffentlichkeit über Details zum Brand im Flüchtlingsheim

Foto: Juliane Kinast

Laut Kriminaldirektor Kneib hatte das Feuer "eine Vorgeschichte", die Feuerwehr musste mehrmals zu der ehemaligen Messehalle ausrücken, um brennende Matratzen und Mülleimer zu löschen.

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Es gibt acht Tatverdächtige, darunter zwei dringen Tatverdächtige, die in U-Haft sitzen. Motiv soll "Unzufriedenheit mit der Unterbringung sein". Ein Zeuge habe den mutmaßlichen Täter beobachtet, der eine brennbare Flüssigkeit auf eine Matratze schüttete und anzündete. Die Polizei vermutet, dass es sich um Spiritousen gehandelt habe.

Der zweite Mann, der in U-Haft sitzt, sei der Rädelsführer gewesen. Er hatte vor dem Brand bereits gepackt. Nach eigenen Angaben seien die beiden Hauptverdächtigen 26 Jahre alte Nordafrikaner. Für diese Aussage habe die Polizei aber keine Beweise.

Auslöser sei laut den Ermittlerin ein Streit gewesen: Den Verdächtigen habe das reduzierte Mittagessen nicht ausgereicht. Sie seien zwar Muslime, feierten aber kein Ramadan. Da der Unterkunftsbetreiber sich auf die überwiegend muslimischen Bewohner eingestellt habe, gab es mittags aber nur eine kleinere Mahlzeit.

Insgesamt gab es kurz nach dem Brand acht Festnahmen: Sie fielen unter anderem dadurch auf, dass sie ihre Sachen bereits gepackt hatten. Bei dem Verhör gaben die Täter an, aus Syrien zu stammen. Diese Lüge entlarvten die Polizisten relativ einfach: Die Festgenommenen verstanden den syrischen Übersetzer nicht. Einer der mutmaßlichen Mitwisser ist der Polizei bereits als Intensivtäter bekannt. Vermutlich stammen die Täter, von denen die beiden Haupttäter in Untersuchungshaft sitzen, aus Nordafrika.