Prozess Streit um Villa: Architekt verklagt Ex-Formel-1-Piloten Heinz-Harald Frentzen
Der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister soll mehr als 117 000 Euro nachzahlen. Frentzen sieht das gar nicht ein - jetzt streitet er sich mit einem Architekten vor Gericht.
Düsseldorf. Privat hat Ex-Formel-1-Weltmeister Heinz-Harald Frentzen eingeparkt. Vor drei Jahren bezog er mit seiner Familie die neue Villa zwischen Düsseldorf und Neuss. Doch seitdem gibt es jede Menge Ärger. Denn mit dem Architektur-Büro hat sich der 51-Jährige überworfen. Nun wird der Streit vor dem Landgericht ausgefochten. Mehr als 117 000 Euro soll der Rennfahrer nachzahlen. Der sieht das gar nicht ein.
Bei der Planung hatte Frentzen alle Arbeiten über ein Architektur-Büro in Auftrag gegeben. Ursprünglich sei eine Pauschale vereinbart worden, was die Gegenseite allerdings bestreitet. Er sei mit dem Architekten „fast befreundet“ gewesen. Doch dann sind an dem Haus schwerwiegende Baumängel aufgetreten. Die Fassade sei feucht und es dringt Wasser ein.
Frentzen kündigte schließlich den Vertrag, nachdem er bereits mehr als 300 000 Euro gezahlt hatte. Im vergangenen Jahr habe es dann sogar einen Vergleich gegeben. Mit den zuletzt gezahlten 70 000 Euro sollten alle Ansprüche abgegolten sein. Auch dem widerspricht das Architekturbüro. Es sei nie zu einem gültigen Vergleich gekommen.
Eingeräumt wird, dass es bei dem Bau Mehrkosten gegeben hat. Die seien aber durch verschiedene Änderungswünsche entstanden. So sei das Schwimmbad ursprünglich im Keller geplant gewesen und erst nachträglich ins Erdgeschoss verlagert worden. Am Ende scheiterten alle Versuche des Richters, die beide Parteien zu einer gütlichen Einigung zu bewegen. Dann sollen verschiedene Zeugen gehört werden.
Wenn sich Frentzen nicht gerade mit dem Rechtsstreit herumschlagen muss, beschäftigt er sich mit dem Thema Elektro-Mobilität: „Ich habe den ersten Hybrid-Rennwagen der Welt gebaut und damit am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teilgenommen.“ Porsche und BMW haben seine Entwicklungen übernommen. Die Zukunft des Rennsports sieht der 51-Jährige in der Formel E: „Viele Firmen ziehen sich aus Image-Gründen aus der Formel 1 zurück.“