Sturmtief "Burglind" fegt über NRW: So lief's in Düsseldorf
Düsseldorf. Sturmtief "Burglind" ist am frühen Morgen über NRW hinweggefegt. Während es vor allem auf den Autobahnen und im Zugverkehr auch in unserer Region zu Problemen kam, blieb die Landeshauptstadt weitgehend verschont.
"Wir sind fleißig unterwegs", so Feuerwehrsprecher Heinz Engels um kurz nach 8 Uhr im Gespräch mit unserer Redaktion - per Handy, denn er musste selbst mit ausrücken. Der immer wieder aufbrausende Wind lässt das Gespräch alle paar Sekunden kräftig knistern. Die gute Nachricht: Bis zu diesem Zeitpunkt sei nichts Dramatisches zu vermelden: Einige umgestürzte Bäume, weggewehte Dachpfannen - "das übliche Geschehen bei solch einer Wetterlage." Einen größeren Einsatz gab es am Gothaer Weg: Hier drohte ein größerer Baum umzukippen. Die Feuerwehr rückte mit einem Kran an, um den Baum vorsorglich zu fällen. An der Braunsberger Straße und an der Steubenstraße beschädigten umgestürzte Bäume mehrere Autos.
Auch die Polizei vermeldet bis kurz nach 8 Uhr nur einige kleinere Schäden - "ein, zwei Autos" seien durch umherwirbelnde Gegenstände beschädigt worden, so ein Sprecher. Der Berufsverkehr sei ebenfalls weitgehend normal gelaufen - die Sturmschäden hätten vor allem kleinere Straßen betroffen. Am Ende waren es dann 50 Sturmeinsätze, die die Feuerwehr beschäftigen, wie die Behörde am Mittag offiziell mitteilte. Kurios: Zwischen 5.20 und 5.30 Uhr am Morgen lösten fast zeitgleich acht Feuermelder Alarm aus - "vermutlich auch in Folge des Sturms", so die Feuerwehr.
Recht ruhig stellte sich auch die Lage am Flughafen dar: Dort habe es keine nennenswerten Beeinträchtigungen durch den Sturm gegeben, so ein Sprecher um kurz nach 8 Uhr zur WZ. Einige Abflüge mussten verändert werden, um die Gewitter zu umfliegen. Insgesamt verlief aber alles nach Plan.
Bis 16 Uhr wurde die Polizei zu 80 Einsätzen gerufen. An fünf Orten war die Feuerwehr noch bis zum Nachmittag mit den Auswirkungen des Sturmtiefs „Burglind“ beschäftigt. In ganz Düsseldorf waren neben Schäden an Bäumen und Ästen auch einige brisantere Beseitigungsarbeiten auf den Fahrbahnen zu vermerken.
In Lierenfeld auf dem Gather Weg wurde ein parkendes Auto aufwendig freigesägt. Hilfe holen musste sich die Gerresheimer Feuerwehr. Dort drohte ein Baum, der mit der Krone auf einen anderen fiel, umzustürzen. Schließlich half ein Kran der Umweltschutzwache Posener Straße dabei das Astwerk abzutragen und zu zerlegen.
Mit größeren Wassermassen hatten beispielsweise die Stadtteile Angermund und Kaiserswerth zu kämpfen. Das Vorflutgelände im Bereich Überangermark mussten unter Aufsicht des Umweltamtes geöffnet werden. Auch Sandsäcke kommen zum Einsatz. Hier wird der Wasserpegel weiterhin beobachtet. In Kaiserswerth am Koenenkampweg ließ eine überflutete Unterführung einen Autofahrer auflaufen. Dieser wurde von der freiwilligen Feuerwehr gerettet, der PKW konnte aber wegen des Automatikgetriebes nicht bewegt werden. Der Bereich ist gesperrt, die Feuerwehr ist noch vor Ort. Verletzte gibt es laut der Düsseldorfer Polizei jedoch nicht. ger/paho