Düsseldorf-Unterbach Surf-Yoga: Die richtige Balance ist entscheidend
In einer Surfschule am Unterbacher See gibt es jetzt auch Surfyoga-Kurse. Wir haben das Angebot ausprobiert.
Düsseldorf. Wer schon einmal einen Yoga-Kurs gemacht hat, weiß, dass Yoga für Ungeübte eine wackelige Angelegenheit werden kann. Denn Balancehalten will gelernt sein. Daniela Schmidt von der Surf’n’Kite-Schule am Unterbacher See verlangt ihren Kursteilnehmern nun noch ein Stück mehr Balance ab. Denn im Surfyoga-Kurs, den sie anbietet, wird nicht etwa auf festem Boden gedehnt, gestreckt und geschwitzt, sondern auf Surfbrettern auf dem Wasser.
Für Einsteiger gibt es einen Basis-Kurs Samstagvormittags. Die Anweisung vorher: genug Sonnenschutz, Getränke und Kleidung mitbringen, die gut sitzt und nass werden darf. Doch nass wird es am Anfang erstmal nicht. Daniela, oder Dani, wie sie hier jeder nennt, führt zuerst in das Prinzip des Surfyogas ein. „Nicht nur beim Yoga geht es um die richtige Balance“, erklärt sie. Auch bei der Ernährung und der Beweglichkeit müsse man das richtige Gleichgewicht finden.
Dann geht es ans Yoga — vorerst aber an Land. Dani will sehen, wie viel die Teilnehmer schon können und wo sie an ihre Grenzen stoßen. Die meisten im Kurs haben noch wenig Erfahrung mit Yoga. „Ich habe mal einen Yoga-Kurs gemacht, das ist aber sicher schon zehn Jahre her“, sagt eine Teilnehmerin. Sie kenne die Schule vom Stand-Up-Paddling. Yoga auf den Brettern auszuprobieren habe sie gereizt. Abgesehen davon, dass Dani die Kraft und Grenzen der Teilnehmer testen will, sollen diese jetzt schon ein paar Übungen kennenlernen, die später auch auf dem Brett gemacht sollen.
Dann geht es ins Wasser. Mit speziellen Paddel-Brettern, die etwas breiter sind und stabiler im Wasser liegen, wird rausgepaddelt. Wer vorher noch nie auf einem Surfbrett gestanden hat, bekommt hier schon die ersten Schwierigkeiten. Auf dem See sucht sich die Gruppe dann eine schöne Stelle und geht vor Anker. Schon bei den ersten Übungen wird gestöhnt und geächzt. Man merkt: Die Bretter sind wackelig — um nicht ins Wasser zu fallen, muss man sich konzentrieren. Einen Moment nicht aufgepasst und es kann nass werden.
„Dadurch, dass man hier für das Gleichgewicht anders anspannen muss, spricht das Yoga auf dem Wasser auch die Tiefenmuskulatur an“, sagt Dani. Und auch die Teilnehmer merken, dass die Übungen hier noch ein ganzes Stück anstrengender sind als vorher auf der Matte. Doch Dani zieht ihr Programm durch: „Man soll hier ja rausgehen und wissen, man hat etwas getan“, so die Trainerin. Über die Erfrischung im See und die Entspannung auf dem Brett am Ende des Kurses sind dann trotzdem alle froh.
Mit sonnigem Seepanorama geht es dann zurück ans Ufer und man merkt den ersten Effekt: Plötzlich ist das Brett ja gar nicht mehr so wackelig.