Düsseldorf Tausende Baumschutz-Verfahren gibt es jedes Jahr

Stadt untersagt auch Fällungen. Akzeptanz ist aber gestiegen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Es sind vor allem die Fällungen alter Bäume, welche für Aufmerksamkeit sorgen. Doch der Baumschutz, welcher der Satzung ihren Namen gibt, funktioniert auch: Mehrere 100 beantragte Fällungen werden im Jahr versagt. Dazu kommen viele Beratungen, die überwiegend darin münden, dass der Baum stehen bleibt.

Gut 2000 Anträge auf Fällung geschützter Bäume gehen jährlich beim Gartenamt ein. Dazu kommt noch einmal eine im Schnitt leicht höhere Zahl von Beratungen. Bei letzteren kommt es in rund 20 Prozent der Fälle zu einer Fällung. Bei den Anträgen dagegen sieht es anders aus.

Grob gesagt erfasst die Düsseldorfer Satzung alle Bäume, die einen Stammumfang von mindestens 80 Zentimetern haben. Darin sind die Ausnahmen geregelt, dem Gartenamt bleibt da kein Spielraum. Eine Genehmigung muss zum Beispiel erteilt werden, wenn ein Baum krank ist. Rund 800 Mal war das im Vorjahr der Fall.

In 430 Fällen war eine Gefährdung der Grund, etwa durch möglichen Astbruch oder weil Gebäude geschädigt wurden. Zunehmend geben Antragsteller inzwischen auch Allergien als Begründung an. In etwa 160 Fällen gab Verschattung den Ausschlag, wofür es klare Kriterien gibt. Dazu kommen etwa 350 Ablehnungen sowie etwa 200 weitere Fälle, bei denen Neubauprojekte der Grund waren.

Die Zahl der Anträge ist kontinuierlich gestiegen, im ersten Jahr waren es 19, in den 90ern zum ersten Mal mehr als 1000. Generell sieht Gartenamtsleiterin Doris Törkel eine gestiegene Akzeptanz für den Baumschutz. „Früher haben die Leute noch häufiger Fällungen beantragt, weil das Laub im Herbst störte.“ Auch hätten in den 80ern viele nach einem abgelehnten Antrag keine Bedenken gehabt, trotzdem fällen zu lassen, und zwar von einer Firma. So dreist, sagt Doris Törkel, sei heute kaum noch jemand.