Taxifahrer freigesprochen: Kronzeuge dachte sich Täter aus

46-Jähriger war als Drogendealer verurteilt worden. Er durfte danach 18 Monate nicht arbeiten.

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Düsseldorf. Als Yassim H. am Montag aus dem Saal des Landgerichtes kam, atmete er tief durch. Vom Amtsgericht war der Taxifahrer einer Haftstrafe von 18 Monaten auf Bewährung wegen Drogenhandels verurteilt worden. Am Montag gab es einen glatten Freispruch für den 46-Jährigen. Denn ein Kronzeuge hatte ihn zu Unrecht beschuldigt. „Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen“, war Yassim H. erleichtert.

Völlig überraschend war die Polizei bei ihm aufgetaucht. Er war von einem Drogendealer beschuldigt worden, als Kurier für Heroin-Lieferungen gearbeitet zu haben. „Ich kenne den Mann überhaupt nicht. Vielleicht ist er mit mir mal Taxi gefahren und hatte daher meine Telefonnummer“, so der 46-Jährige. Obwohl Yassim H. seine Unschuld beteuerte, wurde er zunächst verurteilt. Der Kronzeuge musste in dem Prozess nicht einmal aussagen.

Der Mann, der inzwischen selbst zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden ist, hatte auch noch weitere Personen beschuldigt. Zweifel an seinen Aussagen kamen erst, als er behauptete, dass auch eine Polizistin bei ihm Heroin gekauft habe. Inzwischen widerrief er alle seine Aussagen. Er habe bei der polizeilichen Vernehmung unter schwerem Entzug gelitten und sei überhaupt nicht zurechnungsfähig gewesen.

Sehr schnell stand fest, dass der 46-Jährige unschuldig war. Bei aller Freude ärgerte sich Yassim H. nach dem Prozess trotzdem ein bisschen: „Obwohl das Urteil damals noch nicht rechtskräftig war, wurde mir meine Lizenz als Taxifahrer entzogen.“ Die hat er dann nach 18 Monaten ohne jeden Kommentar zurück bekommen.