Tonnenrennen endet mit einem Patt

Immer mehr Zuschauer strömen aus ganz Düsseldorf zum linksrheinischen Karnevalsspektakel der Tonnengarde.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die Tonnengarde gewinnt mit ihrem Veedelszug und ihrem Tonnenrennen von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch. Mindestens 20 000 Zuschauer strömten nicht nur aus dem linksrheinischen, sondern auch aus dem rechtsrheinischen Düsseldorf am Sonntag herbei. Für manche Garde wie die Elf vom Dörp, die Originale, Rot-Weiß oder die Hoppeditzwache gehört es inzwischen zum guten Ton, auf dem Niederkasseler Parcours dabei zu sein. Selbst Stefan Kleinehr von der AVDK mischte sich unters Fußvolk.

Rund 850 Narren zogen im närrischen Lindwurm durch die Straßen, darunter erstmals eine Tischgesellschaft der Düsseldorfer Jonges, die Blootwosch-Galerie, die den Straßenkarneval in vollen Zügen genoss.

Der Abenteuerspielplatz Oberkassel schickte eine große Gruppe als Galaxie. Die Kita-Kinder von St. Anna traten mit ihren Eltern als „Schlümpfe aus Annahausen“ auf. Sogar die Jardin’sche, der Hofstaat des Kurfürsten aus dem Benrather Schloss, lief in Reifröcken mit.

Die japanische Kolonie wurde von der deutsch-japanischen Chindonya, der kleinen Kapelle, mit 20 Mitgliedern aus deutsch-japanischen Familien angeführt. Die Internationale Japanische Schule tauchte als Ninja auf. Im Spätmittelalter war dies eine Sondereinheit der Landwirte, gleichsam ein „verdecktes Spähkommando“, wie es die Japaner übersetzen. Angesichts der gegenwärtigen Spähangriffe bekam die Kostümierung so eine aktuelle Note.

Höhepunkt des linksrheinischen Veedelszugs ist jedoch das Tonnenrennen. Es wurde angeführt von den Kindertonnenbauern Ben & Lynn. Ben verlor seine Kappe, Lynn gewann. Weniger eindeutig blieb der Wettlauf zwischen Prinzen- und Tonnenbauernpaar: Tonnenbauer Hilmar nahm sich Venetia Pia in die Schubkarre, Prinz Michael schob Tonnenbäuerin Nina Thea. In der Mitte des Wettlaufs wurden die Plätze getauscht. Es kam zum Patt. Teufel und Clowns, Scheichs und Pinguine und sogar Pickelhaubenträger säumten das Sportfeld, denn die Zuschauer in Niederkassel sind natürlich alle kostümiert.