Tuntenlauf: Minis und mörderisch hohe Absätze
In der Nachtresidenz kam es auf die Höhe der Stöckelschuhe und die Performance an.
Düsseldorf. Ein atemberaubend kurzer schwarzer Mini-Rock. Dazu kniehohe Lederstiefel mit mörderischen 20 Zentimeter hohen Absätzen und Musik von Helene Fischer mit dem Titel „Atemlos“. Der Beifall für Betty von den etwa 1000 Besuchern beim traditionellen Tuntenlauf der KG Regenbogen in der Nachtresidenz wollte kein Ende nehmen. Damit war die Messlatte für die anderen Herren auf Stöckelschuhen gleich zu Beginn des traditionellen Rennens am Samstag gleich sehr hoch gelegt. Die Jury mit Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Regenbogen-Präsident Andreas Mauska und Hoppeditz Tom Bauer war begeistert: „Das ist ja der helle Wahnsinn.“
Bauer, stilecht in Pumps auf der Bühne, hatte knallharte Wertungskriterien: „Ich schaue natürlich nur auf die inneren Werte“, sagte er augenzwinkernd. Doch es ging natürlich nach Originalität der Kostüme, Performance und Länge der Absätze. Bauer: „Ansonsten mach’ ich hier den Dieter Bohlen.“
So fielen dann auch so fiese Sätze wie: „Du brauchst einen Gutschein zum Laufen lernen“, oder „Du läufst so krumm, brauchst Du einen Rollator“? Ansonsten war Bauer aber immer hilfsbereit zur Stelle, wenn einem Modell mal die Brüste verrutschten und er alles wieder ins richtige Lot bringen musste.
Andreas Mauska testete derweil schon mal die Stabilität des Hinterteils eines der Kandidaten. Der schien ihm aber nicht zu gefallen, denn der Kommentar lautete: „Huch, ist der schwabbelig.“
Jede Tunte wurde mit einem lauten Ruf: „Tunte lauf!“ angekündigt — und zur allgemeinen Erheiterung schritt auch Josef Hinkel, Präsident des Carnevals Comitees, über den Catwalk. Zu „Big Spender“ stolzierte er in schwarz-weiß gestreiften Overknees und kurzer grauer Hose über die Bühne, eine verlorene Wette war der Grund.
Die große Siegerin des Abends war übrigens Betty, denn niemand mehr nach ihr konnte die Jury so sehr überzeugen.