Touristen-Gruppe nachts mit Gürteln „ausgepeitscht“
Ungewöhnliche Attacke auf einer Kreuzung — zwei Opfer von Schlägertruppe schwer verletzt.
Düsseldorf. Feucht-fröhlich feierte die rund 15 Personen starke bayerische Reisegruppe in der Altstadt — und war um 2.40 Uhr auf dem Heimweg zum Bus. Was am 6. April an der Kreuzung Berliner Allee/ Graf-Adolf-Straße geschah, war bizarr: Zwei Fahrzeuge stoppten plötzlich, fünf oder sechs junge Männer sprangen heraus, zogen die Gürtel aus ihren Hosen und stürzten sich auf die völlig verdutzten Bayern. Am Donnerstag musste sich ein 20-Jähriger für den Überfall vor dem Amtsgericht verantworten.
„Die Gürtel hatten alle Nieten. Wir wurden regelrecht ausgepeitscht“, schilderte ein 27-jähriger Brauer den Angriff. Mehrere seiner Freunde, die an dem Junggesellenabschied teilgenommen hatten, wurden verletzt.
Besonders heftig traf es eine 45-jährige Fahrlehrerin. Sie trug nicht nur Striemen quer durch das Gesicht davon. Ihr rechtes Augenlid wurde so schwer verletzt, dass operiert werden musste. Ein 31-Jähriger erlitt schwer blutende Platzwunden, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Als sie die Sirenen eines Streifenwagens hörten, verschwanden die Schläger so blitzschnell, wie sie gekommen waren. Einer der Touristen hatte sich aber das Autokennzeichen gemerkt. Der Wagen gehört der Mutter des 20-Jährigen, der am Donnerstag zur Tat schwieg und auch keine weiteren Namen nannte. Mehrere Zeugen erkannten ihn wieder, allerdings nicht als Haupttäter. Das Urteil: Zwei Wochen Jugendarrest und 500 Euro Geldstrafe.