Turnier: Radschläger - Hier geht’s rund

268 Kinder machten am Sonntag beim Traditionswettbewerb auf dem Unteren Rheinwerft mit.

Düsseldorf. Radschlagen gehört zu Düsseldorf wie Altbier oder der Hoppeditz. Aber während sich Letztere nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, ist es um den Brauch der Düsseldorfer Jugend still geworden.

Das ist schade, findet Dieter Felder von der Bürgergesellschaft "Alde Düsseldorfer". Sie organisierte am Sonntag das 60. Düsseldorfer Radschlägerturnier, das von der WZ als Medienpartner begleitet wird.

"Vereinzelt sieht man Radschläger noch im Stadtbild, aber viel zu selten. Ich habe das als Kind noch regelmäßig gemacht", sagt Felder, jetzt selber ein "Alder Düsseldorfer".

268 Schüler und Schülerinnen "umrundeten" die beiden 15 und 20 langen Strecken. Aber nicht mehr "för enen Penning" wie es früher einmal hieß, an diesem Sonntag ging es für die Teilnehmer nur um die Ehre.

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Nathalie und Leonie (beide 9) haben vorher fleißig geübt, sich im Garten sogar die 15 Meter lange Strecke abgemessen. Aufgeregt sind sie kurz vor dem Start aber trotzdem. Zum Glück ist Papa Tom da und beruhigt die beiden Mädchen.

Dabei ist Nathalie das Radschlagen vor Publikum gewöhnt: "Sie hat schon im New Yorker Central Park das Rad geschlagen", erzählt der stolze Vater, der den verwunderten Menschen im Big Apple dann die Düsseldorfer Tradition erklären musste.

Ganz entspannt sind dagegen Arun und Ana (10 und 12). An die Medaillen denken die beiden nicht, für sie steht der Spaß im Vordergrund. Ganz verwundert waren sie, als ihnen ältere Düsseldorfer beim Training auf dem Bürgersteig auf einmal Geld zuwarfen. Auch hier musste der Vater über den Brauch aufklären - in diesem Fall allerdings seine eigenen Kinder...