Umfrage: So sehen Touristen die Stadt
Was zieht Touristen nach Düsseldorf? Wo sind die schönsten Fotomotive? Wir haben uns umgehört und Gäste beim Fotografieren fotografiert.
Düsseldorf. Rheinterrasse, Kö-Graben, Burgplatz oder Jan-Wellem-Denkmal vor dem Rathaus — an schönen Fotomotiven mangelt es in Düsseldorf nicht. Besucher haben es da leicht. Die WZ hat sich auf die Suche nach Touristen gemacht und sie gefragt, was sie in den Sommermonaten in die Landeshauptstadt treibt.
„Wir waren zuletzt als Kinder hier in Deutschland“, erzählt Roy Etani. Der vierfache Vater ist mit der ganzen Familie aus Israel angereist, um seinen Vater zu besuchen. Fast einen Monat verbringen sie in der Stadt. „Mir gefallen die Geschäfte auf der Königsallee am meisten“, sagt seine Ehefrau Keren. Die Kinder, Noa, Noy, Adi und Lia gehen am liebsten an den Rhein. „Es ist sehr angenehm hier, weil es nicht so warm ist wie in Israel grade“, sagt Roy Etani. „Auch gefällt uns die Altstadt sehr gut.“ Die wählt die Familie auch als Lieblingsfotomotiv.
Okke Jacobs (14) stellt sich an der Rheinterrasse in Position. Vater Ko zückt die Digi-Cam. Sie machen einen Tagestrip, waren schon im Gasometer in Oberhausen und lassen den Tag in der Altstadt und am Rhein ausklingen. „Wir waren essen in Little Tokio und machen jetzt noch gemütlich einen Spaziergang am Rhein“, sagt Ko Jacobs. Auch für Rock und Coby Klaar aus Den Haag ist der Rhein am Burgplatz das perfekte Fotomotiv. Die beiden sind für zwei Tage auf der Durchreise. „Mir gefallen die Königsallee und der Rhein besonders gut“, sagt Coby Klaar. Ehemann Rock nickt zustimmend.
Shila und Ehemann Bora Unal sind gerade seit 20 Minuten in Düsseldorf und schon verliebt in die Stadt, wie die Amerikanerin aus San Francisco erzählt. „Die kleinen Straßen und die alten Häuser mit vielen Restaurants und Geschäfte — einfach fantastisch.“
Insgesamt zählt die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) 492 684 ausländische Gäste, die im vergangen Jahr in Düsseldorf genächtigt haben. „Besonders beliebt ist die Rheinmetropole in den Sommermonaten bei Gästen aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Russland, den Arabischen Golfstaaten sowie den USA“, sagt DMT-Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther. Die Touristen ziehe es zunächst auf die Kö, in die Altstadt und an die Rheinuferpromenade. „Diese drei Orte gehören gemeinsam mit dem Medienhafen zum Standardprogramm der meisten Gäste“, sagt Illigen-Günther.
Internationale Unterschiede bestehen dann aber in der Gestaltung des Aufenthalts, wie die DMT festgestellt hat. Während es Touristen aus Russland oder den Arabischen Emiraten vermehrt in die Luxus-Geschäfte auf der Kö zieht, interessieren sich Italiener mehr für die Architektur und Kultur der Stadt. Die größte Gruppe, die Niederländer, kommen wegen der großen Events wie der Kirmes — das zeigen die Zahlen der DMT. Amerikaner und Briten interessieren sich während ihres Aufenthalts sehr für die Historie und das rheinische Brauchtum — also wohl für die Kneipen in der Altstadt.
Shila und Bora Unal aus San Francisco wollen ihren Aufenthalt aber erst einmal nicht verplanen. „Wir lassen uns einfach treiben und genießen die Atmosphäre.“
Die Niederländer Coby und Rock Klaar hingegen steuern die Kunstsammlung an. Auf dem Weg dorthin werden die beiden wohl noch auf das ein oder andere schöne Fotomotiv stoßen.