Umzug des Luisen-Gymnasiums nach Bilk rückt näher

Schulausschuss steht vor dem Grundsatzbeschluss für einen Neubau an der Völklinger Straße. Die Entscheidung der Schulkonferenz am Luisen ist noch nicht gefallen — aber die Tendenz ist mittlerweile eindeutig.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. „Neubau des Luisen-Gymnasiums am Standort Völklinger Straße“: Der Titel der Beschlussvorlage in der morgigen Sitzung des Schulausschusses klingt weitergehender als der tatsächliche Stand der Dinge ist. Denn die Grundlage für eine Verlagerung des „Luisen“ von der Bastionstraße mitten im Zentrum der Stadt an die Bilker Peripherie in Form der Zustimmung der Schulkonferenz wurde noch nicht gelegt. „Wir warten erst ab, wie die Stadt weiter vorgeht und welche konkreten Beschlüsse im Rathaus gefällt werden“, sagt Schulleiterin Gabriele Patten.

Jetzt steht der „Grundsatzbeschluss“ an. Der alleine, an dem finanziell erst einmal „nur“ Planungsmittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro hängen, reiche noch nicht aus als Basis für eine endgültige Entscheidung der Schulfamilie. Patten macht aber auch klar, dass die Stimmungslage am Luisen-Gymnasium ziemlich eindeutig ist: „Natürlich wollen wir in eine ganz neue Schule an dem neuen Standort ziehen, die Vorteile im Hinblick auf Platz und Ausstattung liegen eindeutig auf der Hand“, sagt sie.

Im Lehrerkollegium herrsche darüber wie in der Elternschaft weitgehend Einigkeit — auch wenn es vereinzelt Stimmen gibt, die lieber im Herzen der Stadt in dem Altbau blieben.

Bei der Stadt rennt die Schulfamilie damit offene Türen ein. Schuldezernent Burkhard Hintzsche macht dem „Luisen“ einen Umzug nach Bilk mit einer ganzen Reihe von Argumenten schmackhaft: So sei der denkmalgeschützte Altbau an der Bastionstraße schon in wenigen Jahren so stark sanierungsbedürftig, dass der Schulbetrieb für zwei bis drei Jahre ausgelagert werden müsse; zugleich könne keine noch so aufwändige Sanierung das größte Problem beseitigen: den Platzmangel im zu kleinen Gebäude. Die Rückkehr zu „G9“ und die Einrichtung eines weiteren Klassenzuges angesichts der wachsenden Schülerzahl seien ebenso geboten wie unmöglich, stellt Hintzsche klar.

Was im Falle eines Umzuges aus dem Altbau wird, ist noch unklar. Entweder er wird weiter schulisch genutzt (zum Beispiel von anderen Schulen wie dem Görres-Gymnasium nebenan oder als Abendrealschule). Oder, und das dürfte die wahrscheinlichere Variante sein, die Stadt verkauft das lukrative Grundstück in bester Lage.

Demgegenüber gibt es an der Völklinger Straße genügend Platz, um ein vierzügiges Gymnasium samt großer Sporthalle (Drei- oder Vierfach-Halle) zu errichten. Den Neubau in Bilk will die Stadt übrigens auf jeden Fall in Angriff nehmen — selbst wenn sich das Luisen-Gymnasium wider Erwarten doch zu einem Verbleib in der Innenstadt entschließen sollte. Denn in Düsseldorf werden mindestens zwei weitere Gymnasien benötigt (das andere soll nach Plänen in „Grafental“ zwischen Flingern und Gerresheim entstehen).