Berufsverkehr in Düsseldorf Pendler sollen es einfacher haben

Rath. · Die Verwaltungen von Ratingen und Düsseldorf haben Anregungen aus der Politik geprüft. Vor allem Radler werden davon profitieren.

An der Haltestelle Felderhof sollen richtige Fahrradstellplätze und eine ­Straßenquerung entstehen. 

Foto: Julia Brabeck

Durch bessere Bedingungen soll Pendlern der Umstieg auf das Fahrrad oder den ÖPNV erleichtert werden. Mitglieder der CDU aus Rath und Ratingen haben sich deshalb zusammengeschlossen und von ihren Verwaltungen prüfen lassen, ob im Bereich der Ratinger Haltestelle Felderhof – kurz vor der Düsseldorfer Stadtgrenze – ein P&R-Parkplatz für Pkw eingerichtet und für Fahrräder Ständer mit Wetterschutz angelegt werden können. Außerdem soll der Radweg zwischen Ratingen und Düsseldorf entlang der Düsseldorfer Straße und der Reichswaldallee saniert und ausgebaut werden. Die Politiker wünschen sich zudem eine einheitliche Preisstufe, damit die Fahrt von Ratingen nach Düsseldorf nicht mehr so teuer ist.

Anfrage an den VRR zur Tarifvereinheitlichung

Wie die Verwaltung nun in der Bezirksvertretung 6 mitteilte, sollen einige dieser Anregungen umgesetzt werden. Die Verwaltung möchte nun beim VRR anfragen, unter welchen Rahmenbedingungen der Tarif vereinheitlicht, die Wabenstruktur wegfallen könnte. Denn bislang kostet eine einfache Fahrt von Ratingen Mitte bis in die Düsseldorfer City sechs Euro. Sobald man die Stadtgrenze überschritten hat, muss hingegen nur noch die Hälfte gezahlt werden.

Das führt dazu, dass viele Ratinger bis kurz hinter die Stadtgrenze von Düsseldorf fahren, um dort das Auto zu parken und in die Bahn zu steigen. Das sorgt für mehr Verkehr auf den ohnehin überlasteten Straßen, auf denen in den Morgenstunden der Verkehr lange Staus bildet. Zudem sind die Anwohner genervt vom Parkplatzsuchverkehr in den Wohnstraßen und sie finden tagsüber nur selber schwer Parkplätze, da diese von den Pendlern blockiert werden.

Da die Haltestelle Felderhof bereits heute schon von vielen Fahrradfahrern genutzt wird, prüft die Verwaltung nun dort die Errichtung von Fahrradabstelleinrichtungen. Zudem sei eine bedarfsgerechte, sichere Straßenquerung an dieser Stelle in Planung. Angedacht ist eine Ampelanlage, teilt die Verwaltung mit. Sie informiert darüber, dass der Landesbetrieb Straßen NRW zurzeit den Zustand von Radwegen bewertet. Für den Radweg zwischen den beiden Städten liegen aber noch keine Ergebnisse vor. Zudem wird gerade ein Radverkehrskonzept des Kreis Mettmann erstellt. Dafür finden Befahrungen statt, die von einem Gutachter begleitet werden. „Sobald Ergebnisse vorliegen, erfolgt ein Austausch zwischen den Verwaltungen Ratingen und Düsseldorf, um die Resultate zu bewerten und – sofern sinnvoll und möglich – in konkrete Planungen umzuwandeln.“

„Dass so viele Wünsche berücksichtigt werden sollen, ist ein riesiger politischer Erfolg, der uns sehr freut“, sagt Ratsherr Marcus Münter (CDU). Dass die Verwaltung allerdings den Standort Felderhof für einen Park & Ride Platz als ungeeignet einstuft, möchte er nicht hinnehmen. Die Verwaltung begründet ihre Ablehnung gleich mehrfach. Für einen P& R Platz müsste erst Baurecht geschaffen und sämtliche benötigten Flächen von Privateigentümern angekauft werden. Zudem habe die Straße keine direkte Anbindung an eine Autobahn, sodass Pendler von außerhalb zunächst durch Ratingen fahren müssten, um den Umsteigeplatz zu erreichen.