Düsseldorf Vergewaltigung: Zeugin verweigert Aussage

20-Jährige wollte nicht nach Deutschland kommen. Angeklagter mit Bedenken freigesprochen.

Foto: Jörg Knappe

Düsseldorf. Eigentlich wollte eine 20—jährige Italienerin mit ihrem Freund in Düsseldorf studieren. Doch inzwischen will sie auf keinen Fall mehr nach Deutschland kommen. Im September vergangenen Jahre hatte die junge Frau Strafanzeige wegen Vergewaltigung gegen einen 32-Jährigen erstattet, der sie auf dem Heimweg überfallen haben soll. Doch der Prozess gegen den Mann endete jetzt mit einem Freispruch, denn die Studentin wollte mit der Sache abschließen und auf keinen Fall aussagen. Auch das Angebot des Gerichtes, per Video-Konferenz in Italien vernommen zu werden, hatte die 20-Jährige abgelehnt.

Am 28. September vergangenen Jahres war die Frau um vier Uhr morgens auf dem Weg zu ihrem Freund. Am Fürstenwall wurde sie von dem Fremden angesprochen. Der soll sie zunächst festgehalten haben. Als Anwohner wach wurden, habe der 32-Jährige sie auf einen Hinterhof gezerrt und dort vergewaltigt. Zuvor habe er damit gedroht, die 20-Jährige werde „ein anderes Gesicht“ haben, wenn sie sich wehrt.

Die zuständige Kriminalbeamtin erklärte in der Verhandlung, dass sie die Aussage des Opfers für glaubwürdig hielt. Die Studentin habe erklärt, dass sie sich aus Angst vor dem Täter nicht intensiver gewehrt habe. Ein Anwohner hörte zudem ein „Weinen und Wimmern“, rief aber nicht die Polizei.

Allerdings gab es auch zwei Zeugen, die den Eindruck hatten, dass es sich um ein normales Liebespaar handeln würde. Außerdem hatte der Angeklagte sich nach der Tat über Facebook bei der 20-Jährigen gemeldet. Darum entschied sich der Richter am Ende dafür, den Mann trotz Bedenken freizusprechen.