Polizei Verkehrsstatistik: Mehr Unfälle mit Radfahrern und Schülern

Düsseldorf · Die Polizei legt die Unfallstatistik für das vergangene Jahr vor. Zahl der Verkehrstoten sank auf den niedrigsten Stand seit 2013. Pedelecs spielen noch keine Rolle.

Mit 167 Unfällen liegt der Nordstern bei der Verkehrsunfallstatistik einsam an der Spitze. Hier waren ein Pkw und ein Lastwagen kollidiert.Archivfoto: Gerhard Berger

Foto: Gerhard Berger

Vor zwei Wochen legte Polizeipräsident Norbert Wesseler die Kriminalstatistik vor, teilweise mit sehr erfreulichen Entwicklungen. Auf den Straßen dagegen hat sich kaum etwas verändert, wie aus der Verkehrsunfallstatistik hervor geht, die am Mittwoch vorgestellt wurde. In zwei Bereichen gibt es sogar negative Entwicklungen. Die Zahl der Schulweg- und Rad-Unfälle sind signifikant angestiegen. Pedelecs sind dafür aber nach Angaben von Jürgen Lankes, dem Leiter der Direktion Verkehr,  aber nicht verantwortlich: „Die spielen in Düsseldorf noch keine Rolle.“

Insgesamt krachte es auf den Düsseldorfer Straßen 2018 genau 300 279 Mal. Das ist ein minimaler Anstieg gegenüber dem Vorjahr. In knapp 92 Prozent der Fälle blieb es bei Blechschäden. Sieben Menschen verunglückten tödlich. Wesseler: „Das ist die geringste Zahl seit sechs Jahren. Damals waren es sechs Verkehrstote.“ Unter den Opfern sind drei Senioren und ein junger Erwachsener. Zwei Menschen kamen bei Straßenbahnunfällen ums Leben. Zwei Tote waren Radfahrer.  Die Gesamtzahl der Unfälle stieg auf 2465 an.

Zahl der Radfahrer ist
deutlich angestiegen

Auch wenn die Polizei keine konkreten Zahlen vorlegen kann, sei die Menge der Radfahrer erheblich größer geworden, was unter anderem an dem Jahrhundertsommer gelegen haben mag. Die Zahl der Unfälle, an denen Radler und Pedelec-Fahrer beteiligt waren, stieg von 806 auf 934 an. Das entspricht einer Steigerung von knapp 16 Prozent.

Ähnlich unerfreulich ist die Entwicklung bei den Schulwegunfällen. 66 Jungen und Mädchen waren im vergangenen Jahr auf dem Weg zum oder vom Unterricht in Unfälle verwickelt. Das entspricht einer Steigerung von 43,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine Erklärung dafür hat die Polizei nicht. „Möglicherweise liegt es daran, dass es weniger Eltern-Taxis gibt,“ glaubt Jürgen Lankes, „aber das ist im Prinzip ja auch richtig.“ Wichtig sei es aber, dass die Eltern den Schulweg mit den Kindern vorher abgehen und üben.

Nirgendwo kracht es öfter
als am Nordstern

Kaum Veränderungen gab es bei den Unfallbrennpunkten. Mit 167 Unfällen liegt der Nordstern weiter an der Spitze, gefolgt vom Mörsenbroicher Ei (136 Unfälle) und dem Nordfriedhof (108 Unfälle). Auf den weiteren Plätzen folgen die Kreuzung Am Wehrhahn/ Worringer Straße/ Adlerstraße/ Schirmerstraße mit 103 und der Worringer Platz mit 92 Unfällen. Zusammen mit der Unfallkommission arbeite man weiter daran, die Brennpunkte zu entschärfen. Lankes: „Das ist aber schwierig, wenn es verschiedene Unfallursachen gibt.“ Trotzdem werde man weiter Lösungen entwickeln.

Anderswo hat man mit baulichen Maßnahmen und einer anderen Verkehrsführung Erfolg gehabt. Die Kreuzung Friedrichstraße/ Herzogstraße, die lange zu den zehn gefährlichsten in Düsseldorf gehörte, ist aus der Unfallstatistik praktisch verschwunden. „Sie liegt jetzt irgendwo in den 40er Plätzen“, so der Polizeidirektor.