Versuchter Mord? - Lego-Modell vom Tatort kann das Rätsel nicht lösen

Angeklagter kann auf Freispruch hoffen.

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Düsseldorf. War es ein versuchter Mord oder ein gescheiterter Fluchtversuch in Panik? Intensiv bemüht sich das Landgericht um Aufklärung, was sich im Haus an der Rethelstraße abgespielt Am Dienstag machte der Vorsitzende Richter Rainer Drees deutlich, dass der Ausgang des Prozesses völlig offen sei. Ein Freispruch des 40-jährigen Ex-Freundes kann nicht ausgeschlossen werden.

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Drees persönlich hatte den Tatort aus Lego-Steinen nachgebaut. Fest stehe, dass die junge Frau das Haus durch das Fenster verlassen habe. „Ein Weg, der sich nicht aufdrängt“, so Drees. Ob sie aber von dem Angeklagten gestoßen worden sei oder nicht, darüber sei man noch nicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt.

Die Aussagen der Frau halte man teilweise für nicht glaubwürdig. Dass ihr Ex-Freund ihr zum Urlaub in Rumänien zwei ständige Bewacher mitgegeben habe, sei doch „etwas exotisch“. Nachdem sie vor dem Haus gefunden wurde, habe sie den 40-Jährigen gebeten, ihr die Füsse zu massieren und ihm das Krankenhaus genannt, wo der Transport hin ging. Nur zwei Beispiele, warum das Gericht, das sogar einen Ortstermin am Tatort angesetzt hatte, der Aussage nicht immer folgen kann. Auf der anderen Seite sei auch die Behauptung des Angeklagten unglaubwürdig, dass in der Beziehung alles in bester Harmonie lief. Der Prozess geht Donnerstag weiter.