Spendenlauf Virtual-Zoo-Run: Laufen für die Zoos in NRW
Krefeld · Um die Zoos im Land während der schwierigen Pandemie-Zeit zu unterstützen, organisiert Sarah Rotterdam einen Spendenlauf. Auch der Aquazoo in Düsseldorf und der Krefelder Zoo profitiert.
Aktiv sein und gleichzeitig dem Lieblingszoo etwas Gutes tun - das ist die Idee von Sarah Rotterdam. Die Düsseldorferin macht selbst gern Sport und wollte in diesem Jahr an verschiedenen Läufen teilnehmen. Doch alle wurden abgesagt. Also entschied sie sich, ihren eigenen Lauf zu organisieren - virtuell, so wie es viele Veranstalter gemacht haben.
„Es gab ja einige Schlagzeilen zur Situation der Zoos. Viele haben durch die Schließung finanzielle Probleme bekommen“, sagt Sarah Rotterdam. Weil so die Einnahmen durch Eintrittsgelder weggefallen sind, die Tiere aber weiterhin versorgt werden müssen. Also wandte sie sich an den Verband zoologischer Gärten mit der Frage, was man für die Zoos tun könne. „Die Arbeit, die Zoos machen, ist wichtig - beim Artenschutz und auch bei pädagogischen Angeboten“, sagt sie. Das müsse man unbedingt erhalten.
So ist die Idee für eine Spendenaktion entstanden. Und die soll gleich mehrere Zwecke erfüllen. Lauffans, die schon auf einen Lauf hintrainiert haben, können nun doch bei einem mitmachen. Die Startgebühr wird gespendet - bis auf einen Teil, der für das Decken der Organisationskosten gebraucht wird. Außerdem könnte der Virtual-Zoo-Run eine Gemeinschaftsaktion für die ganze Familie werden - denn es muss nicht nur gelaufen werden: auch Radfahren, Skaten oder Walken sind erlaubt. So können sich die Eltern etwa für die Laufstrecke anmelden und die Kinder sie auf dem Fahrrad begleiten.
Die Teilnahme funktioniert so. Auf der Webseite oder der Facebook-Seite der Veranstaltung melden sich Interessierte an. Zur Auswahl stehen das Erdmännchen-Rennen über drei Kilometer, das Wildkatzen-Rennen über fünf Kilometer, das Giraffen-Rennen über zehn Kilometer und das 20-Kilometer-Elefanten-Rennen. Wer sich anmeldet, bezahlt eine Startgebühr — 20,75 Euro für Erwachsene, 7,75 Euro für Kinder — und bekommen dann eine Mail mit Startnummer und einem Upload-Link.
Dann kann man sich selbst aussuchen, wann man seine Distanz am Stück absolvieren möchte. Zeit ist bis zum 19. Juli. Den Lauf sollen die Teilnehmenden mit einer GPS-App auf dem Smartphone dokumentieren. Später kann man dann über den Upload-Link die Daten des Laufs hochladen. In der Startgebühr ist auch ein Paket enthalten, das die Teilnehmenden zugeschickt bekommen - mit Medaille und Verpflegungspaket.
Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos freut sich über das Engagement. Dass jeder mitmachen könne, findet er charmant. Und natürlich freue er sich über die Unterstützung. Am 14. März habe der Aquazoo für acht Wochen schließen müssen. Schwierig für die Zoos: „Ich kann einem Hai schlecht vermitteln, er soll zwei Monate lang nichts fressen“, sagt er in einem Interview von Sportstadt Düsseldorf und WZ Sport und beschreibt das Grundproblem, vor dem die Zoos standen. Im Aquazoo gehe es immerhin um 500 Tierarten und knapp 5000 Individuen, die versorgt werden sollen.
Der Virtual Zoo Run läuft bereits seit vergangenem Samstag. Bis Mittwoch haben sich etwa 340 Personen angemeldet. „Wir vermuten, dass es zum Ende hin mehr werden“, sagt Sarah Rotterdam, die darüber auch mit den Organisatoren des Metro Marathons gesprochen hat. Die seien die ersten gewesen, die auf einen virtuellen Lauf umgestellt hätten. Unter den angemeldeten seien auch Mitarbeiter des Verbands zoologischer Gärten aus Berlin und auch Teilnehmer aus Österreich. „Das ist der Vorteil am virtuellen Lauf. Auch jemand, der in Österreich lebt aber irgendeine Verbindung ins Rheinland hat, kann die Aktion mit unterstützen“, sagt die Organisatorin.
Die Einnahmen aus der Startgebühr, einer kleinen Kollektion an Pullis und Stofftaschen und aus einer Crowdfunding-Aktion, die Ende dieser Woche starten soll, kommen zum Großteil fünf Zoos in NRW zugute. Dem Aquazoo in Düsseldorf, dem Krefelder Zoo und denen in Aachen, Bochum und Münster. Dass es nicht mehr sind, liege nicht daran, dass kein Interesse da gewesen wäre, sondern an der Organisation einiger Zoos, die nicht so einfach Spenden annehmen könnten.
Je nachdem wie die Aktion in diesem Jahr läuft, kann sich Sarah Rotterdam auch eine Fortsetzung vorstellen. Eine Kombination aus virtuellem und realem Lauf etwa, bei dem ein Teil an einem bestimmten Tag in Düsseldorf läuft - im Nordpark etwa oder die Strecke bis nach Krefeld - und der andere Teil so wie jetzt virtuell und wann und wo die Teilnehmenden möchten.
Anmeldung und mehr Infos unter www.zoo-run.de