Düsseldorf Warmer Sommer, gemischte Bilanz
Schwimmbäder, Gastronomie, Open-Air Kinos sind wetterabhängig. Das war der Sommer in Düsseldorf.
Pünktlich zum kalendarischen Herbstempfang hat sich der Sommer ruckartig verabschiedetet — mit Regen und Temperaturen um die 20 Grad. Freibäder, Gastronomie und Open-Air-Kinos sind besonders abhängig von Wetter. Ihre Bilanz ist gemischt. Dabei war es der heißeste Sommer seit 2006, im Durchschnitt zumindest.
Laut der Zahlen des Deutschen Wetterdienstes lag der Sommer 2017 mit 19,2 Grad im Mittel über dem Langzeitdurchschnitt. Auch die Niederschlagsmenge war mit 208 Liter pro Quadratmeter vergleichsweise gering. Der heißeste Tag des Jahres, der 22. Juni, kam auf 35,2 Grad.
„Sommer? Wir im Goldenen Ring hatten keinen Sommer“, findet Peter Michael Halcour, Chef des Altstadt-Lokals dennoch. 35 Prozent weniger Gäste als sonst seien wegen des Wetters in diesem Jahr gekommen.
„Trotz des Regens haben uns die Kunden die Treue gehalten.“ Trotzdem, unzufrieden ist er nicht. „Wir haben Partys und Veranstaltungen die gut laufen.“ Außerdem lassen sie sich auf neue Ideen ein, wie etwa dem Krimidinner. Andreas Meuser, Geschäftsführer des Lokals „Im Alten Bierhause“, findet, dass die Außengastronomie in jedem Jahr mittelmäßig sei. „Es war in diesem Jahr warm“, erklärt er. Das sei wichtig, denn Regen störe im geschützten Innenhof weniger.
Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Wirte zieht eine gemischte Bilanz: „Durchwachsen. Das war eher ein schwaches Jahr für die Gastronomen.“ Sie freue sich auf den Herbst, da oftmals in der zweiten Hälfte der Sommerferien viele Düsseldorfer im Urlaub seien. Trotzdem könne sie kein ausschließlich negatives Urteil fällen. „Das kommt sehr auf das Lokal an. Die Anzahl der Stammgäste, aber auch die Größe der Innengastronomie sind ausschlaggebend.“
Geschäftsführer Tom Birke lässt deshalb seinen Biergarten Vier Linden zu, wenn es keine Veranstaltungen gibt. Zwei mal pro Woche laufen Filme in dem Open Air Kino, außerdem werden Konzerte veranstaltetet. „Unsere Gäste sind wetterfest“, berichtet er erfreut. Seit vier Jahren steigen die Besucherzahlen des Biergartens, der nur über die Sommermonate geöffnet hat.
„Trotz des Regens haben uns die Kunden die Treue gehalten“, berichtet ebenfalls Sven Kukulies, der Organisator des Alltours Sommerkinos am Rhein. Er sieht das Jahr positiv, obwohl die Besucherzahlen im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren unterdurchschnittlich waren. „Vergleicht man die Regentage der vergangenen Jahre ist die Bilanz 2017 sehr positiv.“
Wechselhaftes Wetter für gemischte Gefühle verantwortlich
Doch warum fühlt sich der Sommer so nass an, trotz des eher positiven Vergleichs zu den anderen Jahren? Thomas Kesseler-Lauterkorn macht die ungleiche Verteilung dafür verantwortlich. „Der Juni war sehr trocken, im Juli regnete es jedoch überdurchschnittlich viel“, sagt er. Zudem liege die Zahl von 560 Sonnenstunden aus diesem Jahr unter dem Langzeitdurchschnitt und weit hinter dem des letzten Jahres. 2016 konnten sich die Düsseldorfer über 667 Sonnenstunden freuen. Der Meteorologe schätzt, dass der diesjährige Sommer vor dreißig Jahren weitaus positiver gesehen worden wäre. „Es gab jedoch 2017 keine langen gutwetter Perioden am Stück“, sagt Thomas Kesseler-Lauterkorn.
Das wechselhafte Wetter macht auch Carina Jakobi, Mitarbeiterin der Marketingabteilung der Bädergesellschaft Düsseldorf, für die geringeren Besucherzahlen in Benrath, Lörick und dem Rheinbad verantwortlich. „Von den vergangenen 22 Jahren liegen wir 2017 bisher auf Platz 21“, sagt sie. Bisher kamen etwa 190 000 Besucher. In der Saison 2016 waren es rund 270 000. Dabei passen sich die Bäder durch witterungsbedingte Öffnungszeiten bereits an. Eine Vorhersage sei jedoch oftmals schwierig.
Die Saison startete im Mai mit vielen Besuchern und schönem Wetter sehr gut. Carina Jakobi hofft auf einen warmen Spätsommer, bis zum 10. September hat das Strandbad Lörick noch auf. Am vergangenen Dienstag sei es bereits noch einmal voll geworden.