Warum die Straßenbahn so große Probleme hat

Der Kampf der Düsseldorfer gegen Schnee und Eis. Moderne Niederflurbahnen haben eine automatische sensorische Erkennung. Taucht ein Berg Schnee vor dem Bug auf, bleibt die Bahn stehen.

Düsseldorf. Nicht nur die Düsseldorfer, sondern auch die Pendler, die in die Landeshauptstadt fahren, wurden in den vergangenen Tagen von den Problemen der Straßenbahnen böse überrascht. Einige Linien fuhren zwar am Montag wieder, aber es gibt noch zahlreiche Einschränkungen.

Moderne Niederflurbahnen haben eine automatische sensorische Erkennung. Taucht ein Berg Schnee vor dem Bug auf, bleibt die Bahn stehen. Deshalb fahren zurzeit wieder alle 55 alte Bahnen, die schon zum Verkauf nach Polen auf dem Abstellgleis standen.

Dort, wo Bahnen ständig unterwegs sind, setzen sich auch die Rillen nicht zu. Sind die Bahnen nachts auf dieser Linie nicht unterwegs, werden so genannte Spurfahrten durchgeführt. Da Mensch und Maschine aber begrenzt sind, kommt die Rheinbahn mit insgesamt 150 Leuten im Winterdienst auch schnell an Kapazitätsgrenzen.

Besonders neuralgische Punkte sind die Weichen, von denen es im Rheinbahn-Schienennetz 680 Stück gibt. Sie sind zwar laut Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher zu einem großen Teil beheizt, gehen aber auch kaputt, beispielsweise wenn ein Stein aus dem Gleisbett gegen die Spiralen geschleudert wird.

Besonders sensibel sind Weichen und Rillenschienen auf Kreuzungen, insgesamt aber insbesondere dort, wo der Straßenverkehr kreuzt. Autos und Laster drücken den Schnee unter hohem Druck in die Rillen. Die Weichen lassen sich nicht mehr bewegen und Züge entgleisen aus den mit den Schnee verstopften und vereisten Spuren.

Manch einer, der eine Dauerkarte wie etwa das Ticket 2000 hat, stellt sich die Frage: Bekomme ich für die Tage, an denen die Bahnen nicht gefahren sind, Geld zurück? Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster verneint: „Die Mobilitätsgarantie gilt in solchen Fällen nicht.“