Was bewegt die Düsseldorfer Kultur?

Diskussion mit Tourismus-Chef Schrader und Museumschef Krämer legt offen, wo es noch Handlungsbedarf gibt. Etwa bei der Kunstakademie.

Blick in einen Flur der Kunstakademie beim Abschluss-Rundgang.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Frank Schrader von der Tourismus GmbH muss seit über einem Jahr die Kultur im Stadtmarketing ins rechte Licht rücken. Keine leichte Aufgabe, zumal er kaum Kontakt zu Künstlern hat und auf den Internetauftritt des Kulturamts noch wartet. Aber auch die Juristin Maren Jackwerth, Moderatorin des Rheinischen Stifterforums, kennt sich in der Szene nicht aus. Sie lud zur Diskussion „Kulturentwicklung — was bewegt Düsseldorf?“, aber kein Künstler nahm daran in der Jugendherberge teil. Man war unter sich mit Museumschef Felix Krämer, Journalistin Christiane Hoffmans und Jörg-Thomas Alvermann als Sprecher der Kunstkommission.

Alvermann korrigierte vorab einige Vorurteile. Dazu gehörte die Behauptung, die Kunstakademie wirke nicht in die Stadt hinein, was angesichts der Großveranstaltung von Markus Ambach nicht haltbar ist. Zur Frage nach den Treffpunkten der Künstler bemerkte er humorig, kein Künstler werde sich beim Stadtmarketing melden und sagen, wo er sich abends aufhält.

Dennoch zeigen Künstler ein beispielhaftes Engagement in der Kunstkommission, wo sie beratend tätig sind. Sie würden jetzt auch selbst nach Ateliers suchen, weil „die Verwaltung damit offensichtlich überfordert“ sei. Alvermanns Ziel: „Wir wollen keine Kuratiererei von oben, sondern suchen das Gespräch auch mit den Bürgern.“

Generalintendant Krämer zielt gleichfalls auf das „bürgerschaftliche Engagement“. Vorbild sei Frankfurt, wo 80 Prozent des Etats im Städel-Museum von Privatleuten stammen. An die Adresse der Kunstakademie gerichtet, plädierte er dafür, dass die Professoren in der Stadt auch leben sollten. Die Szene profitiere nur dann, wenn die Professoren nicht ein- und ausfliegen.

Der Museumschef warb zugleich für seine Autoausstellung im Herbst. Sie werde polarisieren, frohlockte er. Andererseits sei es das Allerschlimmste, wenn ein Museum Langeweile erzeuge. Er werde gleichzeitig zu den Superautos die Kunst von Walter Ophey zeigen und hoffe auf Synergieeffekte. Er werde auch in Zukunft immer eine „struppige“ und eine klassische Ausstellung vorbereiten.