NRW Wahlergebnis erst nach Mitternacht

Service | Düsseldorf · Der Trend zur Briefwahl könnte die Auszählung in Düsseldorf verzögern. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Wahltag.

 Wahlkampf in Plakatform, so wie hier am Rheinufer.

Wahlkampf in Plakatform, so wie hier am Rheinufer.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Am Sonntag ist Bundestagswahl – eine Rekordzahl von Düsseldorfern hat ihre Stimme aber schon längst abgegeben. Beim Wahlamt sind 176 000 Anträge auf Briefwahl eingegangen, 156 000 dieser Stimmen wurden bereits abgegeben. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 waren es insgesamt nur 110 000 gewesen. Es haben also diesmal rund 40 Prozent der Wahlberechtigten die Abstimmung per Briefwahl beantragt. Damit verfestigt sich ein seit Langem zu beobachtender Trend, zugleich dürfte auch die Coronapandemie ein Grund sein.

Der hohe Rücklauf von fast 90 Prozent der Briefwahlstimmen bis Freitag deutet darauf hin, dass die Post das hohe Aufkommen gut erledigt hat. Bei vergangenen Wahlen lag die Rücklaufquote etwa gleich. Eine Herausforderung steht allerdings noch bevor: Die Auszählung der vielen Briefwahlstimmen könnte sich ziehen. Sie darf erst nach der Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr beginnen. Erstmals richtet die Stadt dafür ein Auszählungszentrum mit 1000 Wahlhelfern in der Messehalle 8b ein. Das Düsseldorfer Ergebnis könnte diesmal erst nach Mitternacht vorliegen. Ein Grund ist der andere Zuschnitt der Wahlbezirke bei der Briefwahl, durch den die Auszählungs-Teams jeweils mehr Stimmen abarbeiten müssen. Die wichtigsten Antworten für Wahlberechtigte in Düsseldorf:

Wann und wo
ist die Stimmabgabe möglich?

Die 315 Wahlräume im Stadtgebiet sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Wahl ist unbedingt der Personalausweis oder Reisepass mitzubringen, die Wahlbenachrichtigung ist nicht nötig. Achtung: Wer Briefwahl beantragt hat, darf nicht mehr im Wahllokal abstimmen, selbst wenn der Brief nicht zurückgesendet wurde (siehe unten).

Wer seinen Wahlraum nicht weiß, kann ihn im Internet mit dem Wahlraumfinder auf www.duesseldorf.de herausfinden oder telefonisch beim Amt für Statistik und Wahlen erfragen. Die Hotline ist am Samstag von 8 bis 12 Uhr und am Sonntag zu den Öffnungszeiten der Wahllokale unter der Rufnummer 0211/8993368 erreichbar. Dort werden auch alle anderen Fragen rund um die Stimmabgabe beantwortet.

In allen Wahlräumen gilt Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus. Außerdem ist der Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten. Wenn möglich, sollte ein eigener Kugelschreiber mitgebracht werden. Ein Coronatest oder der Nachweis über Genesung oder Impfung ist hingegen nicht notwendig.

Ist noch Briefwahl möglich?

Der Antrag auf Briefwahl konnte nur bis Freitag gestellt werden. Es ist aber bis Sonntag, 18 Uhr, möglich, den roten Wahlbrief abzugeben. Um die Frist einzuhalten, käme eine Sendung per Post jetzt zu spät. Der Brief muss also am Wochenende direkt abgegeben werden – aber nicht in einem Wahllokal. Am Samstag ist noch ein Einwurf in die Briefkästen der Bürgerbüros und Bezirksverwaltungsstellen möglich. Die letzte Leerung dieser Briefkästen erfolgt im Laufe des Sonntagvormittags. Bis Sonntag, 18 Uhr, ist die Abgabe beim Wahlamt, Brinckmannstraße 5, möglich.

Was wird in Düsseldorf gewählt?

In der Landeshauptstadt befinden sich zwei der insgesamt 299 Wahlkreise für den Bundestag. Das Stadtgebiet ist dafür aufgeteilt in einen Nordwahlkreis (Nummer 106, Stadtbezirke 1, 2, 4, 5, 6, 7) und einen Südwahlkreis (Nummer 107, übrige Bezirke). Alle Wahlberechtigten haben zwei Stimmen. Mit der Erststimme wird eine Person gewählt. Der Bewerber mit den meisten Stimmen in dem jeweiligen Wahlkreis zieht per Direktmandat in den Bundestag ein. 2017 gingen beide Düsseldorfer Wahlkreise an CDU-Kandidaten. Diese Abstimmung über örtliche Kandidaten dient der Personalisierung der Wahl. Die Zweitstimme geht an eine Partei und entscheidet über die Kräfteverhältnisse im Bundestag – sie gilt also als die wichtigere Stimme.

Wo steht das Impfmobil?

Der Wahlsonntag lässt sich in Düsseldorf zur Corona-Impfung nutzen. Das städtische Impfmobil steht vor drei Wahlräumen. Eine Impfung ist auch möglich, wenn man nicht zum entsprechenden Wahlbezirk gehört. Von 10 bis 12.30 Uhr steht das Impfmobil an der Grundschule Wrangelstraße 40 in Mörsenbroich, von 13 bis 15.30 Uhr am Wim-Wenders-Gymnasium, Schmiedestraße 25 in Oberbilk und von 16 bis 18 Uhr an der Hauptschule Itterstraße 16 in Holthausen.