Was wird aus Oberbilks Herz?

Wie viel Umbau ist am Oberbilker Markt noch möglich? Debatte am Donnerstag von 12 bis 13 Uhr am WZ-Mobil.

Düsseldorf. Der Oberbilker Markt ist das „Herz des Stadtteils“. So steht es auf einer Internetseite der Landeshauptstadt. „Der alte Platz kann heute eine Auffrischung vertragen“, schreiben die Stadtplaner weiter und verweisen auf die tollen Ideen, die die Bürger 2008 zur Umgestaltung eingebracht haben und die im Planungsprozess berücksichtigt werden. Abschließend bemerken die Stadtplaner mit blumigen Worten: „Damit wurden die Weichen für eine attraktive historische Ortsmitte gestellt — für das junge Herz Oberbilks.“

Papier und Internet sind geduldig. Die Oberbilker sind es nicht mehr. Jahrelang wurde die Aufwertung des historischen Platzes von 1874, der 1988 neu gestaltet wurde, diskutiert. Mit den Bürgern, in der Bezirksvertretung 3, mehrfach auch schon am WZ-Mobil. Doch mittlerweile sind die engagierten Anwohner und Stadtteilpolitiker verprellt. Denn lediglich die Markstände wurden ein paar Meter verrückt, die Aufenthaltsqualität hat sich nicht verbessert.

Ob sich da noch etwas tut, ist fraglich. Wie berichtet, hat die Bezirksregierung der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sie ihren Zuschuss (1,5 Millionen Euro) nicht über das Jahresende hinaus zusagen kann. Der Förderantrag, den die Stadt bereits 2012 gestellt hatte, wurde zwar für das laufende Jahr aktualisiert. Doch die Stadt hat ihrerseits bislang trotz politischer Beschlüsse kein Geld für den Umbau in ihrem Haushalt bereitgestellt. Auch einen Baustart gab es in nicht. Erst am vergangenen Donnerstag brachten die Ratsfraktionen von CDU und FDP noch eilig einen Antrag ein, für den Umbau nun 1,2 Millionen Euro im Etat für 2014 bereitzustellen.

Dem wurde zwar allseits zugestimmt, doch die Oberbilker fürchten nun eine abgespeckte Version der Planung. Das sieht auch SPD-Bezirksvertreterin Katja Goldberg-Hammon so. Wahrscheinlich werde die Einbeziehung des Puschkin-Platzes wegfallen, befürchtet sie. Auf neue Lichtstelen will Bezirksvorsteher Walter Schmidt (CDU) bereits verzichten. Gerd Deihle von der SPD hatte den Wegfall der Landesförderung bereits mit den Worten kommentiert: „Das wird ein Umbau zweiter Klasse.“

Katja Goldberg-Hammon hatte in der Bezirksvertretung 3 Akteneinsicht bei der Verwaltung in Sachen Oberbilker Markt eingefordert. „Ich habe noch nichts gehört, rechne da auch erst Ende Dezember mit“, sagt die Stadtteilpolitikern. Aus der Akteneinsicht verspricht sie sich eine Chronologie darüber, wer wann bei Stadt oder Land die Finanzierung des Umbaus verzögert und gar „verspielt“ haben könnte.