Düsseldorf Wehrhahn-Linie immer noch in Bau
Fertig ist die neue U-Bahn noch lange nicht. An einigen Stellen wird noch bis Anfang nächsten Jahres gearbeitet.
Düsseldorf. Gut 100 Tage ist die neue U-Bahn inzwischen in Betrieb. Aber fertig ist sie noch lange nicht. An einigen Stellen wird noch bis Anfang nächsten Jahres gebaut. Hier der Fahrplan für die letzten Arbeiten an der Wehrhahn-Linie im Überblick.
In den sechs neuen Stationen gibt es noch eine ganze Reihe von Arbeiten zu erledigen. „Es fehlen noch einige Decken-Platten und Stützen-Verkleidungen“, erklärt die zuständige Amtsleiterin Andrea Blome. Zu sehen ist das etwa in den U-Bahnhöfen Graf-Adolf-Platz und Benrather Straße. Zum Teil haben die Abdeckplatten dort so spezielle Formate, dass sie einzeln hergestellt werden müssen.
Auch die endgültige Beschilderung ist noch nicht fertig, zum Teil hängen noch die Provisorien. Die Schilder mit dem jeweiligen Stationsnamen an den Seitenwänden sind zwar inzwischen alle fertig montiert, aber sie leuchten noch nicht — hier muss an der Elektrik gearbeitet werden.
Blome ist derweil zuversichtlich, dass die Restarbeiten in den nächsten Wochen erledigt werden können. „Nach Start der Wehrhahn-Linie konnten wir in den U-Bahnhöfen nur in den nächtlichen Betriebspausen der Rheinbahn weiterarbeiten. Inzwischen geht das schon ab 22 Uhr, das macht die Sache leichter.“ Ein Ärgernis bleiben indes die Rolltreppen von Hersteller Otis. 36 sind in den sechs U-Bahnhöfen in Betrieb, davon allein 13 an der Heine-Allee. „Zurzeit haben wir rund 15 Störungen am Tag, das ist deutlich zu viel“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Man mache weiter Druck auf den Hersteller, das Unternehmen habe inzwischen sechs Mitarbeiter in Düsseldorf im Einsatz.
Das klassische blaue „U“-Schild (in NRW ergänzt durch das Wort „Stadtbahn“; Foto: JM) fehlt bisher noch an den meisten Stationen. Aber nicht mehr lange: Bis Ende Juni sollen sie die Bahnhöfe im Straßenbild deutlich markieren. Auch funktionieren einige der Fahrgastinfotafeln an der Oberfläche noch nicht, etwa an der Benrather Straße. Aber auch das soll bald behoben sein.
Ebenfalls gebaut wird noch an der Haltestelle „Bilk S-Bahnhof“ in Höhe der Arcaden und des Real-Marktes. Die Grünen in der Bezirksvertretung 3 beklagten jüngst die „chaotischen und gefährlichen Situationen“ für Fußgänger und Radler, wenn diese die Friedrichstraße überqueren. Dazu teilte die Rheinbahn nun mit, dass zurzeit hinter der Rampe für die oberirdische neue Haltestelle „Bilk S“ die Rohbau- und Plattierungsarbeiten laufen. Ab 15. Juni folge der weitere Ausbau der Bahnsteige mit Sitzbänken, Fahrscheinautomaten, Videokameras etc.
Die Arbeiten an der Platzfläche am Knotenpunkt Elisabeth-, Bachstraße-, Friedrichstraße sollen Mitte August fertiggestellt werden. Die Rheinbahn verspricht, dass die Bahnsteige zum Ende der Sommerferien in Betrieb genommen werden können.
Auch an zwei Zugängen wird noch gearbeitet. Laut Amtsleiterin Andrea Blome soll der neugestaltete Zugang vor dem Breidenbacher Hof noch im Juni fertig werden.
Der neue Zugang zur Station Schadowstraße am Primark-Laden wird voraussichtlich im Juli eröffnet.
Graf-Adolf-Platz Eine regelrechte Wildwiese mit Unkraut und Blumen hat sich auf der Freifläche am Graf-Adolf-Platz breitgemacht. Nachdem die Baustelleneinrichtungen fort waren, hatte das Gartenamt dort frisches Erdreich aufgeschüttet — und seitdem wächst, was wachsen will. Laut Blome soll die Fläche noch eingesät und ordentlich begrünt werden. Zumindest solange, bis in einigen Jahren eine komplette Neugestaltung ansteht.
Am längsten dauert noch die Baustelle auf der Kasernenstraße (zwischen Graben- und Benrather Straße): Problematisch war dort die Ausfahrt der Carsch-Haus-Tiefgarage. Sie wurde während des U-Bahnbaus durch eine besondere Konstruktion regelrecht aufgehangen, damit sie in Betrieb bleiben konnte. Diese Konstruktion musste nun aufwändig entfernt werden.
Erst im dritten Quartal 2016 ist die Ostseite der Kasernenstraße an dieser Stelle fertig, dann kommt die Westseite dran — der Verkehr wird entsprechend umgelegt. „Es stehen Leitungs- und Kanalverlegungen an. Dann werden breitere Gehwege gebaut. Wir wollen Straße und Bürgersteige an dieser Stelle in den endgültigen Zustand bringen“, sagt Andrea Blome. „Im Februar 2017 wird dort alles fertig sein.“
Der Rest der Kasernenstraße soll ebenso wie Elisabeth-, Breite-, Friedrich- und Schadowstraße erst in einem Zeithorizont 2018 bis 2020 umgestaltet und verschönert werden.