Düsseldorfer will seinen Audi nicht mehr
Erster Prozess um den Abgas-Skandal. Akademiker fühlt sich arglistig getäuscht.
Erstmals muss sich jetzt auch das Düsseldorfer Landgericht mit dem Abgas-Skandal um den VW-Konzern beschäftigen. Norman K. will seinen Audi A4 Avant S nicht mehr, den er bei einem renommierten Düsseldorfer Autohaus gekauft hatte. Knapp 48 000 Euro hatte er für den Diesel bezahlt, den er nun zurückgeben will. Ende Juni beginnt der Zivilprozess.
Der Kläger fordert die Rückabwicklung seines Kaufvertrages, weil sein Fahrzeug angeblich erhöhte Abgaswerte haben soll. Es sei mit der umstrittenen Software ausgestattet, mit der Abgaswerte manipuliert werden können. Norman K. fühlt sich „arglistig getäuscht“ und will den Wagen unter allen Umständen wieder loswerden. Mit einer Umrüstung ist er nicht einverstanden. Er befürchtet, dass der Pkw danach langsamer fahre, mehr Sprit verbrauche und das Auswirkungen auf die Kfz-Steuer haben könne.
Der Akademiker weist darauf hin, dass er erheblich in sein Fahrzeug investiert habe. Es wurden ein Service-Vertrag über drei Jahre und ein Darlehensvertrag abgeschlossen. Dazu kamen Dachgepäckträger und Winterreifen für mehr als 1200 Euro.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Audi etwas mehr als 46 000 Kilometer auf dem Tacho. Darum liegt seine Forderung 5900 Euro unter dem Neupreis. Das Autohaus hatte angeboten, den Audi technisch nachzubessern. Zurücknehmen will es ihn nicht.
In anderen Städten haben bereits ähnliche Prozesse stattgefunden. Die Aussichten für die Autobesitzer sind bisher schlecht. Die Klagen werden in der Regel abgewiesen, wenn sich die Parteien nicht auf einen Vergleich einigen. Verhandelt wird am 28. Juni um 11.30 Uhr.