Wehrleute entschuldigen sich

Die Suspendierten haben Briefe an OB Elbers geschrieben. Es soll Gespräche geben.

Düsseldorf. Im Konflikt zwischen der Stadtspitze und den suspendierten Feuerwehrleuten mehren sich die Entspannungssignale. Die Rettungskräfte haben sich abgesprochen und Entschuldigungsschreiben an Oberbürgermeister Dirk Elbers geschickt.

In einem der Schreiben, verfasst von einem Rechtsanwalt, entschuldigt sich zum Beispiel ein Feuerwehrmann für die „Fehleinschätzung“, die er mit seinem Eintrag auf Facebook verursacht habe. Teils polemische Beiträge in einem Internetforum hatten den Konflikt ausgelöst.

Wie aus dem Umfeld der betroffenen Feuerwehrleute zu erfahren war, halten diese den ganzen Wirbel und die Reaktion aus dem Rathaus zwar in erster Linie für ein Missverständnis. Allerdings wollen die Beamten nun eine Brücke zur Stadtspitze schlagen und hoffen, dass die Suspendierungen dann wieder rückgängig gemacht werden. Letztlich werde damit aber auch Dirk Elbers geholfen, sein Gesicht zu wahren, so die Einschätzung der Rettungskräfte.

Im Rathaus gab sich Elbers kurz nach dem Möhnesturm denn auch in versöhnlicher Stimmung. Erstmals seit letzter Woche spricht er öffentlich über den Fall. Er habe zwar noch nicht alle Schreiben lesen können. „Aber zu dem, was ich zur Kenntnis genommen habe, kann ich sagen, dass dies der richtige Tenor ist.“ Er sei, da nun die Feuerwehrleute auf ihn zugegangen seien, zu einem Gespräch bereit. „Mit mir kann man immer reden.“

Wie die WZ berichtete, ist die Nichtbezahlung von Überstunden aus den Jahren 2001 bis 2005 Verursacher des Unmuts bei den Feuerwehrleuten. Für 2006 werden insgesamt 2,4 Millionen Euro nachgezahlt — ein Kompromiss, der von allen Seiten getragen wurde.

Dass eine Stadt wie Mönchengladbach für die strittigen Jahre Gelder nachgezahlt habe und Düsseldorf es auch so hätte machen können, lässt Elbers nicht gelten. „In Mönchengladbach hatten die Feuerwehrleute Einspruch eingelegt, in Düsseldorf nicht.“ Die Verwaltungskonferenz mit den städtischen Dezernenten habe daher eine freiwillige Zahlung verworfen.

Elbers ist zudem nach wie vor der Auffassung, mit der Suspendierung richtig gehandelt zu haben. „Das hätte jeder Dienstherr so gemacht. Ich kann nicht akzeptieren, wenn Feuerwehrleute sagen, es ist ihnen egal, wenn das Rathaus brennt.“

Aber: Seine Äußerung in der WZ vom letzten Samstag, am Ende stehe die Entfernung aus dem Dienst, wiederholt Elbers jetzt nicht mehr. Vielmehr seien die fraglichen Beamten nicht für einen Schreibtischjob geeignet. So habe er die befristete Freistellung ausgesprochen. „In diesem Zeitraum kann man die Vorwürfe klären.“