Cecilien-Gymnasium Wie Schüler eine Podiumsdiskussion mit Politikern zur Europawahl organisieren
Düsseldorf · Der Arbeitskreis Europa vom Cecilien-Gymnasium hat über die Zukunft der EU diskutiert. Die Organisation hat mehrere Monate gedauert.
Seit Dezember hat der Arbeitskreis Europa des Cecilien Gymnasiums mit der Vorbereitung der Podiumsdiskussion verbracht. „Weil viele Schüler am 26.5. zum ersten Mal wählen dürfen, dachten wir, das ist der perfekte Anlass dafür“, sagt Natalie Stückmann (17) aus dem Arbeitskreis. Die Schüler haben sich nicht während der Schulzeit, sondern am Nachmittag zur Organisation getroffen. „Zuletzt war das wöchentlich“, erklärt Leontij Potupin (17). Unter dem Motto „Europe for Future?!“ fand dann am Dienstagabend die Podiumsdiskussion in der Aula in Niederkassel statt. Politiker von FDP, CDU, SPD, den Grünen und der Linken stellten sich den Fragen der Schüler.
Bahaeddine Khammari (18) moderierte den Abend und Natalie Stückmann, Max Kubis (18) und Leontij Potupin (17) stellten den Politikern die Fragen zur Zukunft der EU, Nationalismus oder dem Urheberschutzgesetz. An den Arbeitstreffen haben etwa zehn Schüler der 10. bis 12. Stufe teilgenommen.
Eine Veranstaltung wie diese braucht viel Vorlauf. Themen wurden diskutiert und Fragen für die Politiker ausgewählt. „Bei diesem Podium kamen die Zusagen relativ kurzfristig“, erklärt Bahaeddine Khammari. Wir haben bis zuletzt eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass wirklich alle Parteien vertreten sind. Die SPD hat erst am Montag zugesagt und die Linke erst in der letzten Woche“, ergänzt Natalie Stückmann. „Das war auch das erste Mal, dass wir mehr Politiker eingeladen haben“, sagt Max Kubis. Bei früheren Podiumsdiskussionen – es gab schon Abende zu Titip, Ceta, zum Brexit oder auch zur Flüchtlingsfrage – wurden weniger Politiker eingeladen.
Nach dem Podium sind die Schüler zufrieden: „Es ist super, dass von allen fünf großen Parteien Politiker gekommen sind. Und dafür, dass aus sehr unterschiedlichen Parteien Politiker da waren, haben sie sich auch relativ gut verstanden und sind zivilisiert miteinander umgegangen“, resümiert Natalie Stückmann und Leontij Potupin ergänzt: „Man hat auch ganz klar die Unterschiede zwischen den Positionen feststellen können und das ist ja auch der Sinn so einer Veranstaltung, dass sich die Leute vor der Wahl auch informieren können, wofür die Parteien stehen.“
Viele Schüler dürfen bei der Europawahl noch nicht wählen, trotzdem interessieren sie sich für politische Prozesse. „Dann kann man die Eltern motivieren. Damit wenigstens zwei andere Menschen den Weg zur Wahlurne machen“, findet Natalie Stückmann. Von Politikverdrossenheit ist an diesem Abend nichts zu spüren. „Debatten zum Thema Urheberrecht und auch die Klimadebatte bewegen viele Jugendliche. Das Grundinteresse ist schon da und solche Abende helfen, das Interesse zu artikulieren und an die Politiker weiterzugeben“, findet Leontij Potupin.