Staus in Düsseldorf Wie die Pandemie den Berufsverkehr beeinflusst
Düsseldorf · In einer Analyse zeigt sich allerdings auch, dass der Verkehr 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich zugenommen hat.
Die Pandemie hat offenbar bleibende Folgen für den Berufsverkehr in Düsseldorf. Wie eine Analyse des Navigationssystem-Herstellers TomTom zeigt, staute es sich auf den Hautpverkehrsachsen der Stadt im Vorjahr deutlich weniger als noch 2019. Vor allem mehr Homeoffice dürfte ein Grund für diese Entwicklung sein, von Arbeitgebern verpflichtend angeboten werden musste es seit März des Vorjahres nicht mehr.
Besonders deutlich zeigt sich der Effekt auf den großen Einfallsrouten B1, B7 und B8. Wie die Auswertung der Experten für Geodaten zeigt, waren die Autos im Durchschnitt zuletzt zügiger auf diesen Straßen unterwegs. Zudem gab es weniger zäh fließenden Verkehr oder Staus. Auf der Route etwa über Bergische Landstraße, Heinrichstraße und Theodor-Heuss-Brücke (B8) kommt TomTom für Hauptverkehrszeiten an Werktagen außerhalb der Ferien auf eine statistisch bereinigte Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,7 km/h im Jahr 2019 und 39,9 km/h 2022. Etwas geringer ausgeprägt sind die Unterschiede auf der Route Völklinger Straße, Rheinufertunnel, Cecilienallee, Kennedydamm. Deutliche Veränderungen zeigen sich auf dem Stück zwischen Danziger Straße und Froschenteich (B8), vor allem von Norden nach Süden, also in die Stadt hinein. Von 52,8 ging es da auf 66,5 km/h hinauf.
Kaum ausgeprägt sind die Unterschiede auf den Hauptrouten durch die Stadt, etwa von Witzelstraße über Berliner Allee bis Kaiserswerther Straße. Überhaupt zeigt sich bei den Achsen mitten durch die City ein eher diffuses Bild. Auf der Merowinger Straße lief der Verkehr sogar langsamer als 2019, was sicher auch an der Einführung von Tempo 30 liegt.
Der jährliche Report von TomTom zeigt allerdings auch, dass es 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich mehr Autoverkehr gab. Demnach summierte sich die Fahrzeit für Pendler pro Jahr auf mehr als 157 Stunden. Fast 46 Stunden entfielen dabei auf Verzögerungen durch Staus und Verkehrsbehinderungen, wogegen es 2021 noch 41,5 Stunden waren. Laut TomTom „fiel der Anstieg in keiner anderen Stadt in Deutschland stärker aus als in Düsseldorf“. Andererseits war der Verkehr in der Pandemie in Düsseldorf auch besonders stark zurückgegangen.
Im Stauvergleich schneidet Düsseldorf bei TomTom jedoch weiterhin gut ab. Beim Blick auf die sieben größten Städte Deutschlands kommt nur Frankfurt besser weg. TomTom hat hier zum ersten Mal ermittelt, wie der Verkehr auf einer typischen Zehn-Kilometer-Strecke lief. Im Tagesdurchschnitt dauerte es 2022 rund 30 Sekunden länger als im Vorjahr und damit 18 Minuten. In der Stauhauptstadt Hamburg waren es zum Vergleich mehr als 23 Minuten. Es folgen hinter dem Spitzenreiter Berlin (mit 22 Minuten) München (20,2), Köln (19,1) und Stuttgart.
Tipp fürs Homeoffice in Düsseldorf: der Donnerstag ist den Auswertungen zufolge der verkehrsreichste Tag.