Wie war das damals mit den Fotos?

Gesprächsabend über eine Leidenschaft in zwei Jahrhunderten.

Er hat immer schwarz-weiß und analog gearbeitet. Sie ist groß geworden in Zeiten der Farb- und der Digitalfotografie. Zusammen bilden sie ein spannendes Duo, das sich und dem Publikum eine Menge zu erzählen hat: Jürgen Retzlaff und Melanie Zanin kommen morgen um 18 Uhr zu einem Gesprächsabend im Stadtarchiv an der Worringer Straße 140 zusammen. Der Eintritt ist frei.

Jürgen Retzlaff hat von 1955 bis 1995 für unsere Zeitung gearbeitet. Er bezeichnete sich selbst als „Kraftfahrer mit Fotokenntnissen“ — und untertrieb damit maßlos. Sein Blick ist etwas ganz Besonderes, erst Recht, wenn man berücksichtigt, dass seine Bilder im täglichen Stress eines Pressefotografen entstanden sind. Sein Bildaufbau, sein Auge für witziges Randgeschehen mitten im Alltag, seine besonderen Begegnungen mit großen Persönlichkeiten und vor allem seine Philosophie, auch immer die Düsseldorfer und ihren Blick auf ihre Stadt festzuhalten — das alles macht Retzlaff aus. Das Stadtarchiv zeigt noch bis 29. März eine Auswahl seiner Fotos und hat noch mehr in einem Bildband zusammengefasst.

Melanie Zanin ist in Düsseldorf als Fotografin vielseitig im Einsatz, unter anderem auch für unsere Redaktion. Ihre Reportagen, ihre Modefotos und ihre starken Porträts zeigen ihre kluge Inszenierung von Licht und Farbe. Ein besonders schönes Beispiel ihrer Arbeit ist das Buch „Giro Gelato“, die Dokumentation einer Reise auf den Spuren ihres Vaters, eines italienischen Eiskonditors.