Wo aus der gebrauchten Jacke ein Brettspiel wird
In einer „Givebox“ können nicht mehr gebrauchte Gegenstände anonym abgegeben und getauscht werden.
Düsseldorf. Etwa so groß wie eine Telefonzelle ist die Holzkiste, die seit gestern an der Ecke Lindenstraße/Hermannstraße auf dem Hermannplatz in Flingern steht. In ihrem Innern liegen Bücher und Brettspiele, Pullover und Jacken sind an Kleiderbügeln darin aufgehängt. Bei der Kiste, die auf den ersten Blick einem Kleiderschrank ähnelt, handelt es sich um eine „Givebox“, die zum Tauschen nicht mehr gebrauchter Gegenstände dient.
Zehn Initiatoren haben sich zusammengefunden, um nach dem Vorbild bereits bestehender Projekte in Berlin auch in Düsseldorf eine solche „Givebox“ einzurichten. Finanziert durch Spenden, haben sie die Holzkiste eigenhändig zusammengebaut und dort aufgestellt.
Ungenutzte und nicht mehr benötigte Gegenstände können dort abgegeben und, falls vorhanden, gegen dort liegende Dinge eingetauscht werden. Das ist die Idee, die hinter dem Projekt steht, wie die Initiatoren auf ihrer Internetseite bei Facebook mitteilen. Bereits 800 Unterstützer hat das Projekt online und der enorme Zuspruch, den die ganze Aktion findet, war auch bei der Eröffnung der ersten Düsseldorfer „Givebox“ spürbar.
60 Gäste waren gekommen, außerdem die Initiatoren, die anonym bleiben wollen, da nicht sie selbst, sondern vielmehr das Projekt im Mittelpunkt stehen soll. Einige hatten bereits erste Gegenstände mitgebracht, die sie dort ablegten oder gegen bereits dort abgegebene Objekte eintauschten. „Es trifft eben den Zeitgeist“, sagt eine der Organisatorinnen und freut sich über das große Interesse, welches das Angebot findet.
„Das Konzept fördert Nachhaltigkeit, hilft anderen Menschen und schafft ein neues Bewusstsein jenseits von klassischem Konsum und Besitz.“ Darüber hinaus sei es eine gute Möglichkeit, sich selbst von „Krempel“ zu befreien. Schließlich habe jeder Dinge zu Hause, die er nicht mehr benötige, die ein anderer aber sicher sehr gut gebrauchen könne.
Die „Givebox“ am Hermannplatz steht ab sofort und jederzeit für alle Interessierten offen. Bereits nach der offiziellen Eröffnung wurde die sie ihrer Bestimmung übergeben. Den ersten Tausch machte der sechsährige Finn, der zwei gebrauchte Bücher in der Box ablegte und sichtlich fröhlich mit einer Plüschfigur wieder herauskam.