Zeitlupen-Zauberer und Luftakrobaten im Apollo
Als Déjà-vu bezeichnet man ein psychologisches Phänomen, das sich in dem Gefühl äußert, eine neue Situation schon einmal erlebt, gesehen, aber nicht geträumt zu haben. Genauso ist es beim neuen Apollo-Programm.
Man denkt, man hat alles schon mal irgendwo gesehen, aber es ist neu und ganz anders interpretiert.
Besonders deutlich wird das bei Guillaume Karpowicz. Sein einzigartiger Umgang mit dem Diabolo ist ziemlich außergewöhnlich. Auch die elektronische Musik, die ihn bei seiner Performance begleitet, ist sehr speziell.
Im Gegensatz zum vorherigen Programm „Crazy X-Mas“, das laut und rockig daher kam, beherrschen eher ruhigere Töne die Szenerie. Das fängt schon bei der Moderation von Bert Rex an. Er wirkt völlig unscheinbar, wenn er die Bühne betritt. Doch sobald er mit seinem trockenen Humor loslegt, hat er sein Publikum im Griff. So zaubert er zum Beispiel in optischer und auch akustischer Zeitlupe. Hektik dürfte in seinem Wortschatz nicht vorkommen.
Zwei artistische Nummern stechen aus dem Programm hervor. Da ist zum einen das Halves Project. In absoluter Finsternis führen die Figuren, halb in schwarz und halb in weiß gekleidet, mit ihren halben Körperteilen ein Eigenleben. Sie zaubern faszinierende visuelle Formen und Effekte. Das andere setzt das Duo Aleshin. Wie Aleksandr Likin seinen Partner mit den Füßen durch die Luft wirbelt, ist schon außergewöhnlich.