Funkel will in Kaiserslautern alle überraschen

Fortunas Trainer hat seine Aufstellung bereits im Kopf. Nur er weiß, wer für den verletzten Andre Hoffmann und den gesperrten Rouwen Hennings spielen wird. Erhält Benito Raman eine Kunstpause?

Foto: Christof Wolff

Aus der Aufstellung für das heutige Spiel in Kaiserslautern (13 Uhr) macht Friedhelm Funkel ein großes Geheimnis. Drei, vier frische Spieler werden ins Team kommen, mehr sagt er nicht. „Wir lassen uns einfach mal überraschen“, erklärt Fortunas Cheftrainer, weil er dem Gegner keinen Einblick in seine Überlegungen gestatten will. Da Andre Hoffmann (verletzt) und Rouwen Hennings (gesperrt) fehlen werden, geht es zum einen darum, ob Robin Bormuth oder Adam Bodzek neben dem zurückkehrenden Abwehrchef Kaan Ayhan in der Viererkette stehen wird. Die Tendenz geht dahin, dass Bormuth trotz der schwächeren Leistung gegen Aue auflaufen wird, da dieser bereits Erfahrung im Zusammenspiel mit Ayhan in dieser Saison hat. Auch Bodzek hat gegen die Sachsen kein fehlerfreies Spiel gezeigt, brachte sogar seinen Torwart zweimal in Verlegenheit. Er rettete allerdings auch zweimal vor einschussbereiten Spielern des Gegners.

Auch in der Angriffsspitze gibt es mehrere Möglichkeiten. „Genki Haraguchi kann theoretisch vorderste Spitze spielen, aber das hat er sehr selten gemacht“, sagte Friedhelm Funkel, der wohl auf den aktuell ausgeliehenen Japaner nicht in der Startformation verzichten wird, obwohl er deutliche Kritik an Haraguchi äußerte. „Die ersten Eindrücke waren zwar okay. Er hat den Ball gut angenommen, ist am Gegner zweimal vorbeigekommen, aber nur im Mittelfeld, wo es nicht gefährlich ist“, sagte Funkel. „Das schaffe ich auch noch, er muss dahin, wo es wehtut. Da wollen wir ihn hinbringen.“

Mit Verwunderung hat Fortunas Cheftrainer festgestellt, dass Benito Raman nach dem Aue-Spiel in der Öffentlichkeit zu gut weggekommen ist. „In der Notengebung erhielt er bei fast allen die Note zwei. Ich hätte ihm höchstens eine vier oder fünf gegeben, weil er schlecht gespielt hat“, sagte Funkel über den Torschützen zum 1:0 gegen den FC Erzgebirge. „Da müsste man mit der ganzen Situation etwas sachlicher umgehen.“ Nachsatz von Funkel: „Es könnte durchaus sein, dass er in Kaiserslautern zunächst mal draußen sitzen wird.“ Er habe einfach genügend Alternativen im Kader.

Große Ehrfurcht vor dem gefürchteten Betzenberg hat Fortunas Trainer und ehemalige Profi der Pfälzer nicht. „Das ist nicht mehr das Stadion von früher mit dem besonderen Flair, als sich die Fans einen Meter hinter der Trainerbank befanden“, sagte Funkel. „Das ist inzwischen ein ganz normales Stadion mit tollen Fans — mehr nicht.“

Vor der Mannschaft aus Kaiserslautern hat der 64-Jährige schon ein wenig mehr Respekt. „Die Lauterer sind in der aktuellen Besetzung nun wesentlich stärker als in der Hinrunde“, sagte Funkel. Dass die Herzattacke von Trainer Jeff Strasser eine Rolle spielt, glaubt Funkel nicht. „Aber in Jan Ingwer Carlsen-Bracker haben sie einen starken Innenverteidiger dazugeholt, der für eine Belebung im Team sorgen wird“, sagte der Trainer, der sich die erste Hälfte des in Darmstadt dann abgebrochenen Spiels gegen starke Lauterer angesehen hatte. „Auch deswegen müssen wir besser spielen als am vergangenen Mittwoch gegen Aue, um dort eine Chance zu haben.“

Seine Mannschaft muss ballsicherer sein als gegen Aue, und zweikampfstärker, weil der Gegner sehr körperbetont spielen werde. Die hohen Bälle auf die Spitzen werden seine Abwehr beschäftigen. Auch das spricht letztlich für den Einsatz des kopfballstarken Robin Bormuth im Abwehrzentrum. So wäre seine Nominierung keine Überraschung.