Karneval in Düsseldorf Zoch: Gegen Terror gibt es keine Versicherung
Seit Ende der 70er Jahre versichert die Provinzial den Rosenmontagszug. Doch nicht alle Risiken werden noch abgedeckt.
Düsseldorf. Seit dem Ende der 70er Jahre versichert die Provinzial den Rosenmontagszug in Düsseldorf. Doch seit dem Unglück bei der Love Parade sind die Auflagen für die Versicherung immer größer geworden. Das Problem von Großveranstaltungen ist zunehmend das Thema Sicherheit. Bestimmte Dinge wie Terror oder Ausfall der Veranstaltung bekommt man gar nicht mehr versichert. Versicherer wie die Provinzial, die regional tätig sind, arbeiten bei solchen Großveranstaltungen mit Rückversicherern zusammen.
„Der Ausfall des Zuges ist auch nicht versicherbar oder nur noch gegen Prämien, die exorbitant hoch sind“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Provinzial versicherung, Patric Fedlmeier. „Daher würde der Rosenmontagszug heutzutage sofort abgesagt, wenn es eine Terrorwarnung geben würde, ohne Pardon, dieses Haftungsrisiko würde niemand mehr übernehmen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist leider so hoch, das man keinen Vertragspartner mehr dafür findet.“
Versichert wird die Haftung bei Verletzung von Zuschauern und Menschen, die beim Zug teilnehmen. Bagagewagen und Pferde sind ebenfalls versichert. Auch diese Summe ist über die Jahr deutlich gestiegen. Die Kosten für die Police liegen bei 30 000 Euro ohne Bearbeitungskosten. Der Kinderzug und das Kö-Treiben sind mit abgedeckt.
Über die genaue Höhe und Vertragsdetails der Versicherungssumme möchte die Provinzial keine Auskunft geben. „Wir gehen von einer bestimmten Personenzahl aus und dann gibt es einen Erwartungswert, den wir nicht verraten, weil das unser Betriebsgeheimnis ist“, sagt Fedlmeier.
Doch wie findet man überhaupt Rückversicherer, die mit einem das Risiko tragen? „Man kann sich das ungefähr so vorstellen: Wir fragen fünf große Rückversicherer an. Wenn drei von denen zustimmen, dann läuft das Geschäft. Wenn nicht, können wir den Rosenmontagszug nicht mehr versichern.“
Schäden fallen in jedem Jahr an. „Im Vorjahr kam eine Frau unter einen Rosenmontagswagen und hat sich ein Bein gebrochen, aber etwas noch Schlimmeres ist zum Glück noch nie passiert. Die Haftpflichtversicherung für den Zug ist gesetzlich vorgeschrieben, sonst bekommt man keine Genehmigung für so eine Veranstaltung, sie muss auch bestimmte Deckungssummen aufweisen. Für uns wäre es einfacher, dem CC den Gegenwert der Police zur Verfügung zu stellen“, sagt Patric Fedlmeier. 30 000 Euro beträgt der Wert der Police nach WZ-Informationen.