Zu Besuch in der Brauerei Schlüssel

Lars Hohlfeld führt durch die Brauerei Schlüssel und verknüpft Fachwissen und Comedy.

Foto: David Young

Düsseldorf. Ein kühles Altbier gönnt sich wohl jeder mal. Die wenigsten überlegen aber, was das Bier schon so alles erlebt hat, wenn es auf den Tisch kommt: 14 Tage reist es kreuz und quer durch verschiedene Sudkessel und Gäranlagen.

Um Biergenießern den Blick über den Glasrand hinweg zu ermöglichen, führt Lars Hohlfeld, Komiker und Moderator der Live-Comedy-Show „Pop Up Comedy“ durch die Brauerei „Zum Schlüssel“.

„Die Idee zu einer Comdey-Führung kam mir bei einem kühlen Glas Schlüssel Alt“, sagt er. Keine Schnaps-, sondern eben eine Bieridee. Gabriele und Gert aus Neuss finden das super und sind extra für die Führung ins „Zum Schlüssel“ gekommen. Fachwissen und on Top noch ein bisschen Comedy — „da lohnt sich der Blick hinter die Kulissen“, meint Gabriele.

Nach einem Glas Bier geht es dann auch schon los: Die erste Station der Führung ist der Sudkessel, ein „Kochtopf“, wie Hohlfeld ihn nennt. Röstmalz und Hopfen werden hier erwärmt und dann gekocht. „Maischen“ nennt das der Fachmann Hohlfeld.

Woher er all die Tipps und Tricks der Brauereikunst kennt? „Wenn man sich so lange damit beschäftigt, wird man ein bisschen zum Nerd und Alleswisser“, meint der Comedian, der selber begeisterter Altbiertrinker ist.

Das Geheimnis, warum das Schlüssel-Alt „das beste Altbier auf der ganzen Welt ist“, erklärt er so: „Hier gärt die Hefe offen. Hefe, das ist ein Lebewesen, jung, heißblütig und immerzu will sie sich vermehren.“ Spricht es und nimmt die Besucher mit in die Gärkammer. Kalt ist es dort und in der Luft liegt Chlorgeruch.

Dass in den großen Tanks das Bier vor sich hin schwappt, das nachher frisch gezapft im Glas landet, kann man sich bei dieser Station nur schwer vorstellen. „Hier sieht man den Unterschied zwischen einer Industriebrauerei und uns: Wir haben hier happy Hefe, weil die Gärtanks offen sind“.

In die dürfen die Besucher einen Blick werfen. Gut 9000 Liter Bier gären hier sonst vor sich hin, sonntags ist allerdings Ruhetag. Deshalb geht es weiter in die Nachgärkammer, in der die Temperatur noch einmal um ein paar Grad sinkt.

Es riecht eigenartig — „nach Alkoholfahne“, wie Hohlfeld es nennt. Hier kommt die „happy Hefe“ richtig ans Arbeiten und entfernt das restliche CO2 aus dem Biergemisch. Zwölf Tage bleibt das Bier in den Tanks, bevor es dann gefiltert und in Fässer abgefüllt wird. Und dann, endlich, ist es zapffertig.

Ob es anders schmeckt, wenn man den Brauprozess kennt? Gabriele verneint: „Da denkt man ja meist gar nicht drüber nach. Es schmeckt eben einfach so.“ Auch Lars Hohlfeld stimmt zu und betont nebenbei, dass Schlüssel-Alt die Auszeichnung als „European Gold Star Award“ erhalten hat. „Krombacher, die wollen die Natur schützen und Schöfferhofer ist der Sportler unter den Bieren. Aber Altbier, das trinkt man in richtig schön geselliger Runde.“