Zurück in die Zukunft — mit über 605 000 Einwohnern
Stadt hat neuen Demografiebericht bis 2025 vorgelegt. Die Bevölkerungszahl nimmt jedoch nur in Citynähe zu.
Düsseldorf. Zurück in die Zukunft könnte das Motto bei der Einwohnerentwicklung Düsseldorfs heißen. In einigen Jahren soll die Stadt wieder die 600 000er-Marke knacken, zuletzt war das Ende der 70er Jahre der Fall. Aktuell hat Düsseldorf 591 250 Einwohner, für 2025 prognostizieren die Statistiker gut 605 500.
Das Wachstum fällt langsamer und geringer aus, als man vor fünf Jahren geglaubt hatte, da geisterte schon für 2020 die Zahl von 630 000 Einwohnern durchs Rathaus. Und die absolute Bestmarke von 705 391 im Jahre 1962 wird wohl nie wieder erreicht. Dennoch: Während vielen Großstädten, vor allem in Nordrhein-Westfalen (außer Köln), ein Bevölkerungsrückgang droht, wird das wirtschaftsstarke Düsseldorf zulegen.
Im jüngsten Demografiebericht, der die Bevölkerungsentwicklung in Düsseldorf bis 2025 untersucht, wird als Hauptgrund für das Wachstum der „kontinuierliche Zuzug von jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren“ genannt. Die Zahl der Senioren geht dagegen zurück. Außerdem erhöhen die leicht steigenden Geburtenziffern und die zunehmende Lebenserwartung die Einwohnerzahl.
Die andernorts gefürchtete Vergreisung kommt auf das dynamische Düsseldorf wohl nicht zu, der Altersdurchschnitt soll gerade einmal von 42,4 (2010) auf 43,0 Jahre steigen. Allerdings wird die Gruppe der Hochbetagten (über 80) bis 2025 um über 9000 Personen wachsen.
Drei Differenzierungen sind interessant. In puncto Geschlecht verringert sich der Vorsprung der Frauen, die 2025 314 200 Düsseldorfer stellen sollen (Männer: 291 340). Der Ausländeranteil soll sich nur sehr moderat erhöhen: Während die deutsche Bevölkerung um 2,8 % zunimmt, wird bei Ausländern ein Plus von 3,9 % vorhergesagt.
Sehr unterschiedlich sind die Prognosen für die Stadtteile. Obwohl die ganze Stadt bei der Einwohnerzahl um etwa drei Prozent zulegt, soll die Zahl in 34 (!) von 49 Stadtteilen sinken. Grob gilt die Formel: In Innenstadt und city-nahen Stadtteilen ist Wachstum, im Randbereich geht’s bergab. Deshalb gehören sozial so verschiedene Quartiere wie Niederkassel und Holthausen mit einem Minus von fast neun Prozent in die gleiche (Verlierer-) Gruppe.
Die stärksten Zuwächse werden für Pempelfort (15,2 %), Bilk, Oberbilk und Derendorf erwartet. Am Stadtrand legen drei Stadtteile (von 25) zu: Gerresheim, Himmelgeist, Hassels. Es gilt das gleiche wie in Pempelfort: Es werden viele neue Wohneinheiten gebaut. Runter geht es in praktisch allen bürgerlich-vornehmen Vierteln außer Oberkassel: im Norden von Stockum bis Wittlaer, im Osten von Grafenberg bis Hubbelrath, im Süden in Benrath und Urdenbach.