Polizei Zweites Polizeipräsidium in Hamm oder Oberbilk geplant
Düsseldorf · Polizeipräsident Norbert Wesseler: Wir brauchen Platz für die Hundertschaft und ein neues Polizeigewahrsam.
Seit Jahren arbeiten die Beamten, die im Polizeipräsidium geblieben sind, auf einer Dauerbaustelle. Voraussichtlich noch bis 2023, denn dann soll der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes abgeschlossen sein, über vier Jahre später als geplant. Doch schon jetzt ist klar: Auch danach reicht der Platz bei weitem nicht aus. Wie Polizeipräsident Norbert Wesseler im Gespräch mit der WZ erklärte, habe man einen Neubau beantragt, der das Präsidium ergänzen soll. Es werden bereits zwei Standorte für das Polizeipräsidium II geprüft.
Wie Wesseler berichtete, habe der landeseigene Baubetrieb BLB zwei Grundstücke vorgeschlagen: „Das eine ist in Hamm neben dem Altbau des Landeskriminalamtes. Das zweite an der Werdener Straße in der Nähe des Amts- und Landgerichtes.“ Es stehe aber noch lange nicht fest, ob die Polizei das Gelände wirklich bekommt. Das Projekt sei erst in einer frühen Planungsphase.
Die Abteilung Staatsschutz
ist erheblich gewachsen
Unstrittig ist jedoch, dass die Räume im alten Polizeipräsidium auch nach dem Umbau nicht ausreichen werden: „Wir brauchen im Moment jedes Jahr ungefähr zehn Prozent mehr Platz.“ Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass die Abteilung Staatsschutz erheblich gewachsen ist. Hinzu kommen weitere Probleme, die in den nächsten Jahren gelöst werden müssen. „Die Hundertschaft, die zurzeit am Flughafen untergebracht ist, muss verlegt werden“, so Wesseler. Das Gelände soll in Zukunft für andere Zwecke genutzt werden.
Das sei noch nicht absehbar gewesen, als die Planung für den Umbau des alten Polizeipräsidiums stattfand. „Man hätte allerdings wissen können, dass das Polizeigewahrsam nicht mehr den heutigen Anforderungen genügt“, so der Polizeipräsident. Im Mai hatte die Gewerkschaft der Polizei heftige Kritik geübt. „Das Polizeigewahrsam im Präsidium ist zwar 2002 saniert worden, entspricht aber schon lange nicht mehr den Anforderungen, wie sie zum Beispiel Amnesty International stellt,“ bemängelte der stellvertretende Kreisgruppenvorsitzende Manfred Böhm.
Die Einschätzung der Gewerkschaft teilt inzwischen auch die Behördenleitung. Darum soll auch das Polizeigewahrsam in dem Neubau untergebracht werden. Wesseler: „Außerdem brauchen wir noch mehr Platz für einige Spezialkräfte.“ Dass auch die Autobahnpolizei seit einigen Jahren zum Polizeipräsidium Düsseldorf gehört, spiele keine große Rolle. Die Logistik dafür sei nicht besonders groß. Insgesamt werden in dem sanierten Altbau 1200 Mitarbeiter untergebracht, das sind 350 mehr als zuvor.
Wann der erste Spatenstich für das Polizeipräsidium II stattfindet, steht noch in den Sternen. Fest steht allerdings jetzt schon, dass die Platz-Probleme zügig gelöst werden müssen.