Anzeige Umstrittener Schönheits-Operateur wegen Titelmissbrauchs vor Gericht
Düsseldorf · Ein Düsseldorfer Arzt, gegen den nach einer Po-Vergrößerung wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird, muss sich an diesem Freitag in einer anderen Sache vor Gericht verantworten.
Der 47-jährige Düsseldorfer Arzt hat sich laut Anklage auf seiner Praxis-Homepage und in sozialen Netzwerken als „Dr. med.“ ausgegeben, obwohl er nicht promoviert hat und daher keinen Doktortitel besitzt.
Die Ärztekammer Nordrhein hatte den Mediziner angezeigt, das Amtsgericht erließ wegen Titelmissbrauchs einen Strafbefehl in Höhe von 13 500 Euro. Weil der Arzt dagegen Widerspruch eingelegt hatte, wird der Fall jetzt verhandelt.
Der Tod einer Patientin des Arztes spielt bei dem angesetzten Prozess keine Rolle, dazu laufen die Ermittlungen noch. Eine 42-jährige Frau war im Juli nach einer Po-Vergrößerung gestorben. Laut Staatsanwaltschaft hatten Untersuchungen ergeben, dass die Frau in Folge der Operation verblutet sei. Ein Sachverständiger müsse nun klären, ob dies auf einen Behandlungsfehler zurückzuführen sei.
Der Mediziner hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Er vermute einen plötzlichen Herztod als Todesursache, etwa durch eine angeborene Herzschwäche, sagte der Arzt vergangene Woche.