Zwischen Klassik und Experiment
Das Programm für die Heinersdorff-Konzerte der Saison 2018/2019 ist etwas kühner als früher.
Das Klassik-Publikum wandelt sich. Das geschieht aber nicht von heute auf morgen. Die Konzertagentur Heinersdorff hat deswegen weiterhin traditionelle Konzerte mit großen Klassik-Stars im Angebot, lädt aber auch Musiker ein, die im Bereich der Musikpräsentation neue Wege gehen.
„Faszination Klassik“ lautet der neue Name einer Reihe, die früher „Heinersdorff-Konzerte“ hieß. Der alte Name war immer ein wenig verwirrend, da ja alle Konzertreihen unter der Marke „Heinersdorff“ firmieren, auch die „Meisterkonzerte“ (Abo 2). „Mit ‚Faszination Klassik’ wollen wir den ganzen Kosmos der klassischen Musik zeigen“, sagt Burkhard Glashoff, Geschäftsführer der Heinersdorff-Konzerte.
Zu diesem Kosmos gehört die Gruppe „The Knights“, die am Dienstag, 12. Februar, 2019, in der Tonhalle gastiert. Als Solist ist der israelische Mandolinen-Virtuose Avi Avital dabei. In dieser Reihe befindet sich auch ein Abend mit der lettischen Mezzosopranistin Elina Garanca, die am 24. Mai nächsten Jahres mit der NDR-Radiophilharmonie unter Leitung von Karel Mark Chichon auftritt. Auf dem Programm stehen französische, italienische und spanische Arien und Romanzen. Allerdings gibt es auch in dieser Reihe ganz traditionelle Konzerte wie das Gastspiel der Klarinettistin Sabine Meyer, die am 31. Oktober dieses Jahres mit der Kammerakademie Potsdam nach Düsseldorf kommt. Meyer übernimmt das Solo in Carl Maria von Webers 1. Klarinettenkonzert.
Besonders klassisch gestalten sich die beiden Abo-Reihen „Meisterkonzerte 1“ und „Meisterkonzerte 2“. Beliebte Solisten treten mit klassisch-romantischen Solokonzerten auf. Anne-Sophie Mutter kommt wieder: Am 15. Mai 2019 spielt sie das 2., 3. und 5. Violinkonzert Wolfgang Amadeus Mozarts, begleitet vom Kammerorchester Wien-Berlin, das sie persönlich leitet. Burkhard Glashoff dazu: „Bei Anne-Sophie Mutter ist die Tonhalle immer voll.“ Rachmaninows populäres 2. Klavierkonzert erklingt am 6. Februar 2019 in der Tonhalle. Am Flügel sitzt der junge kanadische Publikumsliebling Jan Lisiecki, begleitet von der grandiosen Tschechischen Philharmonie unter Leitung von Altmeister Semyon Bychkov.
Die ebenfalls ganz oben in der Publikumsgunst stehende Cellistin Sol Gabetta gastiert in der kommenden Saison gleich zweimal in der Tonhalle: Im Dezember im Rahmen der Abo-reihe 1 mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France (Cellokonzert von Mieczyslaw Weinberg) und am 27. November mit dem Kammerorchester Basel (Konzert a-Moll von Robert Schumann).
Es kommt auch zur Wiederbegegnung mit Musikern der älteren Generation. Nach vielen Jahren Pause gibt sich der Geiger Pinchas Zukerman mal wieder die Ehre in Düsseldorf. Er spielt am 1. April 2019 einen Romantik-Hit: das Violinkonzert g-Moll von Max Bruch, begleitet von der NDR-Radiophilharmonie unter Andrew Manze. Und Pultstar Kent Nagano und der Pianist Rafal Blechacz sind am 11. März mit dem Symphonieorchester Montréal zu erleben. Höhepunkt der Meisterkonzertreihe 2 ist der Auftritt der Berliner Philharmoniker unter Tugan Sokhiev am 26. Juni nächsten Jahres.
Bei der vier Abende umfassenden Klavierreihe Piano-Solo sind diesmal der „isländische Glenn Gould“ Víkingur Ólafsson sowie Igor Levit, Hélène Grimaud und Khatia Buniatishvili vertreten. Fortgesetzt wird auch die im Schumann-Saal veranstaltete Pianisten-Reihe „Talente entdecken“ mit vier jungen Siegern aus international renommierten Klavierwettbewerben.