In wenigen Wochen zum Pflegehelfer
Seiteneinsteiger haben gute Chancen auf eine Stelle in Seniorenheimen. Arbeitsagentur bezuschusst die Ausbildung.
Helfende Hände sind in der Pflegebranche sehr gefragt. Daher haben Seiteneinsteiger eine gute Chance, innerhalb von wenigen Wochen oder sogar Tagen mit einer ganz neuen Arbeitsstelle durchzustarten — von Vollzeit bis zum Nebenjob mit nur geringer Stundenzahl. Von der angelernten Hilfskraft geht es innerhalb von drei Jahren, bezuschusst vom Arbeitsamt, bis zur Fachkraft. Die Gruppe Alloheim beispielsweise informiert und berät regelmäßig über die Voraussetzungen und Möglichkeiten in ihren Einrichtungen.
„Wer sich vorstellen kann, als Beruf Menschen zu pflegen, kann jederzeit anrufen oder eine kurze Bewerbung schicken und dann sofort einsteigen“, sagt Sandra Schulze-Krebs, Pflegedienstleitung in der Residenz in der Kruppstraße. Um einmal auszuprobieren, ob der Beruf der richtige ist, sei ein Schnupperpraktikum Voraussetzung. Erfahrene Fachkräfte nehmen Interessierte in ihrem Alltag mit, erklären und leiten Handgriffe an, zum Beispiel wie Patienten aus dem Bett in den Rollstuhl gehievt werden. Bei geistig aktiven Patienten kommen Spaziergänge und ähnliche Aktivitäten hinzu.
Wichtig sei zu spüren, ob man den Belastungen gut standhält: tagtäglich mit schwer kranken alten oder auch sehr jungen Menschen umgehen, vom Bewegungstraining bis zum Toilettengang, mit dem Tod konfrontiert werden, kräftezehrende Aufgaben, Schichtdienst, Wochenenddienste. Dabei gehe es aber auch darum, herauszufinden, welcher Bereich am besten passt: „Es gibt Einrichtungen für alte Menschen, die geistig topfit sind, aber körperlich gebrechlich. Dann gibt es den Bereich mit stark dementen oder anderweitig psychisch kranken Senioren — und dann ganz junge Menschen, die beispielsweise durch einen Motorradunfall oder neurologische Erkrankungen zum Pflegefall geworden sind“, sagt Schulze-Krebs. „Welcher Bewerber wo am besten aufgehoben ist, unterscheidet sich erheblich.“
Je nachdem, wie das Praktikum verläuft, ist dann im Ausnahmefall nach einigen Tagen, meist aber nach ein paar Wochen eine feste Stelle möglich, als angelernte Kraft oder Pflegeassistenz. Die Schulung durch Fachkräfte reiche dafür aus. „Der Verdienst liegt bei einer Vollzeitstelle um die 2000 Euro brutto — allerdings sind wir flexibel, von einer Viertelstelle bis zu einer 80 oder 90-Prozent-Stelle geht alles.“
Da eine angelernte Kraft viele nötige Handgriffe wie Medikamente geben gar nicht ausführen darf, brauchen Einrichtungen wie die Alloheime dringend mehr Pflegefachkräfte, sagt Schulze-Krebs. Die Arbeitsagentur bezuschusst die dreijährige Ausbildung für angestellte Pflegeassistenten. „Das heißt, sie arbeiten weiter und werden jeweils freigestellt, um zur Schule zu gehen, sie verdienen dadurch auch mehr als ein Schülergehalt.“ Infos und die Zuschussanträge gibt es bei der Arbeitsagentur.