Harpers unglückliches Debüt für Prag So läuft es für die ehemaligen DEG-Spieler im Ausland
Düsseldorf · Drei Spieler verließen die DEG im Vorjahr zunächst mit unbekanntem Ziel. Nach einiger Zeit fanden sie neue Klubs im Ausland. Während zwei mit Verletzungen zu kämpfen haben, kehrte einer in seine Heimat zurück.
Anfang Januar kursierte unter den Fans der Düsseldorfer EG ein Witz. Die DEG war zu der Zeit gerade auf der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für den verletzten Mittelstürmer Phil Varone, da hieß es, ob denn Paul Bittner am Lohausener Flughafen schon gesichtet worden wäre. Der vereinslose US-Amerikaner war ja in den beiden Vorjahren jeweils nachverpflichtet worden, absolvierte zwischen 2021 und 2023 insgesamt 62 Partien (neun Tore, fünf Vorlagen) für die Düsseldorfer.
Zu einem dritten Engagement in der Landeshauptstadt kam es bekanntlich nicht mehr, Manager Niki Mondt verpflichtete stattdessen Adam Payerl aus Salzburg. Für Bittner geht die Vereinssuche derweil weiter. Das galt auch für drei weitere ehemalige Düsseldorfer Spieler, die in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) keinen Anschlussvertrag bekamen. Wir geben einen Überblick, was aus dem Trio geworden ist.
Stephen Harper
Es dauerte eine Weile, ehe der kanadische Stürmer eine neue Anstellung fand. Ende September 2023 unterschrieb er beim slowakischen Klub HK Nitra – und startete in der Folge richtig durch. In 28 Einsätzen erzielte er 14 Tore und legte 16 weitere auf. Macht unterm Strich 30 Scorerpunkte und durchschnittlich mehr als einen Punkt pro Spiel. Eine beachtliche Quote, die auch anderen Klubs nicht verborgen blieb. Und so trat der Traditionsverein HC Sparta Prag Mitte Januar auf den Plan und lotste Harper nach nur wenigen Monaten bei Nitra in die tschechische Hauptstadt. „Wir hatten Stephen schon lange im Blick“, verriet der Sportliche Leiter Tomas Divisek gegenüber Spartas Klubmedien. Beim aktuellen Tabellenzweiten der Extraliga traf er mit einem alten Bekannten aus der DEL zusammen: Pavel Gross. Der ehemalige Meistertrainer der Adler Mannheim arbeitet seit dieser Saison für den Klub, bei dem er als Spieler einst groß rauskam und Meister wurde. Harpers Debüt verlief derweil mehr als unglücklich. Gleich im ersten Spiel gegen Liberec am 12. Januar verletzte er sich, dürfte aber laut Divisek nach der Länderspielpause aufs Eis zurückkehren.
Mikko Kousa
Stichwort Verletzungen. Die hinderten den finnischen Verteidiger bislang, bei seinem neuen Klub richtig Fuß zu fassen. Nach mehrmonatiger Klubsuche unterschrieb der 35-Jährige Mitte November einen Vertrag bis Saisonende bei Harpers Ex-Klub HK Nitra, wo er der Abwehr mit seiner Erfahrung mehr Stabilität verleihen sollte. Bislang ging dieser Plan aufgrund der eben angesprochenen Blessuren kaum auf. Erst drei Spiele sind für Kousa in der slowakischen Extraliga notiert. Doch inzwischen ist wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wie Nitras Co-Trainer Dusan Milo gegenüber den Klubmedien bestätigte, trainiere Kousa wieder und soll nach Möglichkeit am Mittwoch im Ligapiel gegen HK Dukla Michalovce eingesetzt werden.
Joonas Järvinen
Für Kousas Landsmann ging es unterdessen zurück in seine finnische Heimat. Beim Champions-League-Team Lukko Rauma, kurz Lukko genannt, unterschrieb der 34-Jährige Anfang Oktober zunächst einen Zwei-Monats-Vertrag. Doch weil der Routinier zu überzeugen wusste, aktivierte der Klub Ende November eine Option in Järvinens Kontrakt und verlängerte ihn bis zum Saisonende. „Die Jungs haben mich vom ersten Tag an sehr gut in die Mannschaft aufgenommen“, wird er auf der Klubhomepage zitiert. Der Verteidiger kommt in der finnischen Liiga bisher auf 27 Spiele und sechs Scorerpunkte. Auch in der Champions League kam er zum Einsatz, wo für Lukko erst im Halbfinale gegen Servette Genf Endstation war. Im Ligaalltag kämpfen die Blau-Gelben aktuell um den Anschluss an die direkten Play-off-Plätze.