Karneval 2024 in Hilden Das sollten Sie zum Rosenmontagszug wissen

Hilden · Bis zu 20.000 Narren werden an diesem Rosenmontag im Hildener Stadtzentrum feiern. Wann geht es los? Wo steht man am besten? Was ist in diesem Jahr anders? Wir haben die wichtigsten Eckdaten zum „Zoch“ zusammengestellt.

So zieht der Zug in diesem Jahr durch Hilden.

Foto: Grafik RP Düsseldorf

Jecker Ausnahmezustand: An diesem Montag, 12. Februar, ist die Itterstadt fest in Narrenhand. Wir haben die wichtigsten Informationen und Eckdaten rund um den Rosenmontagszug in Hilden zusammengestellt.

Von wo nach wo zieht der Zug?

Der Rosenmontagszug startet um 14.11 Uhr am Lindenplatz. Von dort geht es weiter über die Richrather Straße, Südstraße, Kolpingstraße und Kirchhofstraße zur Mittelstraße. Bürgermeister Claus Pommer begrüßt das närrische Volk vom Balkon des Bürgerhauses aus, lässt Kamelle regnen und moderiert den vorbeiziehenden Karnevalszug. Der Zug endet am Fritz-Gressard-Platz. Bis dahin müssen die Karnevalisten ihre Munition verfeuert haben: Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird das Werfen der Kamelle ab dem Penny-Markt beendet. Es handelt sich also um die Route, die die Karnevalisten auch schon in den vergangenen Jahren durch Hilden wählten.

Wer macht mit?

Das Carnevals Comitee Hilden (CCH) rechnet mit 18 000 bis 20 000 Teilnehmern. Letztlich hänge die Zahl von den Wetterverhältnissen ab, betont Zugführer Michael Kewersun. 49 Teilnehmer hatten sich bis Karnevalsfreitag bei ihm gemeldet, erklärt der Zugleiter im Interview.

Wie soll das Wetter werden?

Die eine Wettervorhersage sagt vorher Temperaturen von fünf bis neun Grad vorher – und trockenes Wetter. Andere Meteorologen sprechen von Temperaturen bis zu acht Grad und leichtem Regen. Es bleibt also spannend.

Ab wann wurde geplant?

Eigentlich schon ab Aschermittwoch 2023. Direkt nach Karneval würden sich die ersten Teilnehmer für das kommende Jahr melden, berichtet Kewersun. Ab Spätsommer beziehungsweise Herbst nehme die Planung dann Fahrt auf. Und wer mit Leidenschaft dabei ist, guckt nicht auf die Stechuhr: „Da kommen schon einige Stunden zusammen“, vermutet der Zugführer. „Die heißestes Phase beginnt zwei, drei Wochen vor dem Zug“, ab da gibt es einen ständigen Austausch mit Stadt, Feuerwehr und natürlich auch den Karnevalsgesellschaften und weiteren Gruppen, die marschieren wollen.

Wie steht es um die Sicherheit?

Spätestens seit dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz gehören schwere Poller zur Grundausstattung größerer Veranstaltungen unter freiem Himmel. Diese wird es auch in Hilden geben. Auch Sicherheitspersonal werde entlang der Strecke unterwegs sein und zwar in zivil – oder an einem Tag wie diesem tatsächlich noch unauffälliger: kostümiert. Vorne marschiert der Zugführer. Er wird von den Zugabschnittsleitern unterstützt, die von den Karnevalsvereinen gestellt werden. Kewersun: „Sie unterstützen mich bei der Zugaufstellung, der Kontrolle der Wagenengel und achten darauf, dass im Rosenmontagszug keine zu großen Lücken entstehen.“ Und das ist ganz offensichtlich eine Aufgabe für besonders nüchterne Naturen: „Für alle Zugabschnittsleiter sowie Wagenengel gilt selbstverständlich vor und während des Rosenmontagszuges ein strenges Alkoholverbot.“ Grundsätzlich brauchen Großveranstaltungen ein umfängliches Sicherheitskonzept, teilt die Stadt mit: „Hierzu gehören unter anderem auch Straßenabsperrungen und der Einsatz von Ordnungs- und Sicherheitskräften.“

Was ist neu?

In Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat organisierte das Carnevals Comitee Hilden (CCH) zum ersten Mal einen VIP-Bereich für Rollstuhlfahrer. Vor der Sparkasse wurde Platz für 50 Menschen mit Handicap geschaffen. Damit entstehe eine völlig neue Qualität für den Besuch des Rosenmontagszuges, betont Andreas Bloch, der das Inklusionsprinzenpaar durch die Session begleitet. Zugführer Michael Kewersun vermutet, dass ein solches Angebot in der Region einmalig sein könnte. Die Nachfrage nach diesen Plätzen sei jedenfalls hoch gewesen, schon Ende Januar waren die meisten vergeben.

Wo stehe ich am besten?

Wer lieber etwas mehr Platz haben möchte, sollte sich an den Anfang des Zugweges stellen, beispielsweise an die Richrather Straße oder an die Südstraße. Allerdings sind viele Zugteilnehmer an dieser Stelle noch etwas zurückhaltender mit Kamelle. Erster Party-Hotspot ist das Hagelkreuz. Danach wird es wieder etwas ruhiger. Dann steigt die Stimmung etwa ab der Polizeiwache an der Kirchhofstraße wieder an und erreicht an der Gabelung ihren Höhepunkt – der hält aber lange an, und zwar bis ans Ende der Mittelstraße im Bereich Fritz-Gressard-Platz. Auf dem Weg dorthin ziehen die Jecken auch am Bürgerhaus vorbei. Wer besonders viel vom Umzug haben möchte, kann sich die Teilnehmer zu Beginn an der Südstraße anschauen, dann über die Schulstraße zur Mittelstraße gehen und dort den Zug am Ende des Weges noch einmal genießen.

Mit welchen Einschränkungen ist zu rechnen?

Damit der Rosenmontagszug reibungslos stattfinden kann, wird der Verkehr von 12 bis 18 Uhr weiträumig umgeleitet. Diese Wege werden ausgeschildert. Anwohner des Sperrbezirkes, die ihre Fahrzeuge innerhalb dieses Zeitraumes bewegen müssen, werden gebeten, außerhalb zu parken. An einigen Straßen entlang der Zugstrecke werden außerdem Halteverbotsschilder aufgestellt. Fahrzeuge, die dort am Rosenmontag widerrechtlich parken, wird das Ordnungsamt vor Beginn des Karnevalszuges abschleppen lassen, ließ die Stadt wissen. Und auch auf die Öffnungszeiten der städtischen Einrichtungen wie dem Rathaus hat der Rosenmontagszug Auswirkungen. Alle Dienststellen der Verwaltung bleiben an diesem Tag geschlossen, ebenso die Musikschule. Städtische Galerie, Kunstraum und Wilhelm-Fabry-Museum öffnen über alle Karnevalstage hinweg regulär.

Gibt es in diesem Jahr wieder eine Glasverbotszone?

Nein, die fällt in diesem Jahr weg. In den Vorjahren durften die Besucher des Rosenmontagszuges rund um das Hagelkreuz keine Glasflaschen mit sich führen. Rettungsdienste berichteten von deutlich weniger Schnittverletzungen und hatten das Verbot begrüßt. Die Stadt erklärt den Wegfall so: „Schon im Jahr 2020, aber insbesondere im letzten Jahr, war festzustellen, dass das Hagelkreuz offenkundig nicht mehr der Anziehungspunkt für oftmals jüngere Menschen war, wie in den Jahren zuvor. Ob dies an der Einrichtung der Glasverbotszone und/oder dem intensiven Einsatz von Sicherheitskräften lag, sei dahingestellt. Feststellbar war jedenfalls auch, dass dem Glasverbot auch dadurch begegnet wurde, dass alkoholische (Misch-)Getränke oftmals in Kunststoff- und Plastikflaschen abgefüllt in die Verbotszone mitgebracht wurden und/oder sich Personengruppen vermehrt außerhalb der Glasverbotszone in der Schulstraße zum Feiern aufhielten“, erklärt Ordnungsdezernentin Mona Wolke-Ertel. Es sei daher aus Sicht des Ordnungsamtes sowie der Sicherheitskoordinierungsgruppe in Absprache mit der Polizei vertretbar, in diesem Jahr in Hilden auf eine Glasverbotszone zu verzichten. „Dennoch wird der Bereich rund um das Hagelkreuz weiterhin intensiv durch Sicherheitskräfte überwacht werden, zudem wird auch die Bestreifung entlang der Zugstrecke sowie in den angrenzenden Seitenstraßen intensiviert, um sogenannten Ausweicheffekten zu begegnen.“

Wird im Anschluss wieder die After-Zoch-Party gefeiert?

Ja, aber anders als sonst. Gefeiert wird an Rosenmontag, 12. Februar, wieder auf dem alten Markt. Da dort jedoch kein Festzelt aufgebaut wird, gibt es eine Open-Air-Veranstaltung, erklärt Georg Ott vom gleichnamigen Veranstaltungsservice. Es soll eine kleine Bühne aufgebaut werden, ein DJ heizt den Gästen ein, es gibt Imbiss- und Getränkestände.