Ambitionierter Zugang Wie die DEG laut Balinson ein Play-off-Anwärter sein kann
Düsseldorf · Max Balinson schaffte in der DEL 2 mit Crimmitschau den Sprung ins Play-off-Halbfinale. Nun will er bei der Düsseldorfer EG den nächsten Schritt gehen und Verantwortung übernehmen.
(lonn) Noch hat Max Balinson nicht viel von Düsseldorf gesehen. Vor dem Beginn seines Sommerurlaubs in Kanada gab es für den Zugang der Düsseldorfer EG zumindest schon mal die Möglichkeit zu einer Stippvisite in seiner neuen sportlichen Heimat. Zusammen mit Stürmer Alexander Blank und einem weiteren jungen Spieler, „dessen Namen ich leider vergessen habe“, ging es in die Innenstadt zum Carlsplatz. „Ein schöner Ort“, wie der 27-Jährige im Interview mit „Eishockey News“ zu Protokoll gab. Auch Torjäger Brandon O’Donnell habe ihm in einigen Telefonaten von der Schönheit der Stadt vorgeschwärmt.
In den kommenden Monaten wird der Verteidiger noch genügend Gelegenheiten bekommen, die Sehenswürdigkeiten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu entdecken. Im Vordergrund steht für ihn aber die Arbeit auf dem Eis – und dort will der Kanadier mit deutschem Pass seinen Traum von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aktiv leben. „Ich hatte gute Gespräche mit Manager Niki Mondt, da fiel mir die Entscheidung sehr leicht“, berichtet Balinson. „Außerdem ist Düsseldorf ein sehr guter Standort im deutschen Eishockey. Nun hoffe ich, dass ich möglichst viel Eiszeit bekomme. Ich will Verantwortung übernehmen und den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen.“ Diese nahm in der vergangenen Saison bereits rasant an Fahrt auf. Nach Stationen in Nordamerika heuerte Balinson 2023 erstmals in Europa bei den Eispiraten Crimmitschau in der DEL2 an. „Es war für mich die beste Saison, die ich in den letzten fünf Jahren erlebt habe“, sagt er. Und das, obwohl viele Experten die Westsachsen im Vorfeld als Abstiegskandidaten auf dem Zettel hatten. Doch je länger die Hauptrunde dauerte, desto verblüffter rieb sich die Konkurrenz die Augen. Statt in den Play-downs zu spielen enterten die Eispiraten nämlich die Play-offs und scheiterten dort erst im Halbfinale am späteren Zweitligameister Eisbären Regensburg (2:4 in der Serie).
Balinson verbuchte
47 Scorerpunkte in 54 Einsätzen
Balinson selbst steuerte auf dem Weg dorthin insgesamt 47 Scorerpunkte (22 Tore, 25 Vorlagen) in 54 Einsätzen bei, was ihn gleichzeitig zum torgefährlichsten Abwehrspieler der Liga machte. Vielleicht wären noch ein paar Punkte hinzugekommen, hätte er sich nicht zwischenzeitlich an der Schulter verletzt. Sei’s drum. Ohnehin sieht der Teamplayer seinen eigenen Anteil am Erfolg als nicht allzu groß an, vielmehr seien der Zusammenhalt und die Stimmung in der Kabine ausschlaggebend für das starke Saisonergebnis der Crimmitschauer gewesen: „Alle haben sich dem Erfolg untergeordnet.“ Ähnliches möchte der Offensivverteidiger nun auch bei der DEG erleben – auch wenn sich die (finanziellen) Voraussetzungen beim Traditionsverein zuletzt deutlich verschlechterten. Immerhin: Am Dienstag vermeldete der Klub, dass der Sponsor „Timocom“ zum Exklusiv Partner aufsteigt und dass es demnächst weitere gute Nachrichten in Sachsen Sponsoring geben soll.
Außerdem werde sich das Team zur neuen Saison ja auch verändern, so Balinson. „Es wird auch einen neuen Trainer geben. Wir brauchen als Team das gleiche Mindset, wie ich es zuletzt in Crimmitschau erlebt habe. Dann können wir ein Play-off-Anwärter sein. Aber dafür müssen wir von Tag eins an alles geben und uns jeden Tag Stück für Stück verbessern. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommen wird.“ Bei der DEG werden sie diese Worte sicherlich mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben. Dennoch erwarten den ambitionierten Zugang in Düsseldorf nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch sprachliche. Zwar ist seine Mutter in Deutschland geboren, und es leben auch 20 Familienmitglieder in Konstanz, „aber ich muss zugeben, dass ich kein Deutsch spreche. Ich habe aber gehört, dass die DEG einen guten Deutschlehrer hat, der mir hoffentlich viel beibringen wird“.