Ostergottesdienste in Düsseldorf Katholiken wollen Präsenzgottesdienste an Ostern

Düsseldorf · Nach Rücknahme des Oster-Shutdowns entfalle die damit verbundene Empfehlung, auf alle Präsenz-Gottesdienste zu verzichten, sagt der Stadtdechant.

Bei Gottesdiensten herrschen Abstand- und Maskenpflicht. Zudem darf nicht gesungen werden.

Foto: dpa/Peter Endig

Stadtdechant Frank Heidkamp geht davon aus, dass es in der Karwoche und an Ostern katholische Präsenz-Gottesdienste in Düsseldorf geben wird. „Wir haben im Priesterrat des Erzbistums am Mittwoch darüber gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass die dringende Bitte der Regierenden, darauf zu verzichten, eng mit der erweiterten Osterruhe verknüpft war“, sagt er. Da die Kanzlerin diesen Lockdown kassiert habe, müsse auch die Frage der Gottesdienste neu bewertet werden. „Wir werden das mit hohem Verantwortungsbewusstsein umsetzen – so wie wir es an Weihnachten getan haben“, sagt der Pfarrer.

„Die Beratungen laufen auf allen Ebenen und ich halte es für denkbar, dass am Ende ein Kompromiss steht, der analoge Gottesdienste am höchsten christlichen Fest ermöglicht“, sagt Uwe Vetter, Pfarrer an der Johanneskirche. Käme es so, würden maximal 100 Menschen am Martin-Luther-Platz zusammenkommen. Die maximale Kapazität liegt dort eigentlich bei bei rund 1100 Plätzen.

Vetter: Auf symbolischen Akt kann man verzichten

„Eine komplette Streichung macht nur Sinn, wenn sie wirklich nützt, also die Verbreitung des Virus tatsächlich auch eindämmt. Geht es dagegen vor allem um einen symbolischen Akt, kann man darauf auch verzichten“, meint Vetter.

Das sieht Michael Dederichs, katholischer Pfarrer im Linksrheinischen, ähnlich. „Wenn uns die Regierungen und die NRW-Bischöfe den Freiraum lassen, wird es in meiner Gemeinde Präsenzgottesdienste geben“, sagt er. Jenseits einzelner freikirchlicher Versammlungen habe es bislang kein Infektionsgeschehen rund um die Gottesdienste gegeben „Ein Abstand von zwei Metern, Masken, kein Gesang, verkürzte Messen, Verzicht auf Prozessionen an Palmsonntag, kein Osterfeuer und kein Eier-Sammeln der Kinder – das sind die Auflagen und so ist es verantwortbar“, meint Dederichs.

Auf Präsenz-Gottesdienste hofft auch Markus Münter, der sich seit 18 Jahren im Kirchenvorstand von St. Franziskus Xaverius engagiert. „Todtraurig“ seien er und seine Familie über die Ansage aus Berlin gewesen.

Die Kritik an Berlin teilt auch Superintendent Heinrich Fucks. Er nehme die Pandemie mit ihren Mutationen und die dritte Welle sehr ernst, aber eine solche Ansage zu machen, ohne mit den Kirchen zu reden, spreche „für eine nicht mehr funktionierende Ministerialbürokratie“. Der Kirchenkreis werde intensiv beraten und voraussichtlich am Donnerstag Entscheidungen bekanntmachen. „Ich hoffe auf eine einheitliche Linie.“