Die Jubelszenen, die puren Emotionen direkt nach dem 86:71-Heimerfolg im entscheidenden Halbfinalspiel gegen die Orange Academy Ulm sind noch omnipräsent. „Aktuell überwiegt immer noch die Freude über etwas, das man gar nicht so wirklich begreifen kann. Wir haben es in diesem Jahr geschafft, den Verein und unsere gesamte Organisation einen großen Schritt nach vorne zu bringen“, betont Trainer Florian Flabb. Für ihn persönlich „waren die Momente nach dem Spielende der helle Wahnsinn. Mit den Fans zu feiern und diese unglaubliche Energie aufzusaugen – da wird man nach der Saison erstmal ein paar ruhige Tage brauchen, um diese Emotionen verarbeiten zu können“.

Auch für Franklyn Aunitz waren es ganz besondere Emotionen. „Direkt nach dem Abpfiff habe ich es gar nicht realisieren können, dass wir aufgestiegen sind. Aber als ich in die Gesichter meiner Teamkameraden gesehen habe – einige hatten sogar Tränen in den Augen – war alles klar“, sagt der 21-Jährige. Ungewöhnlich sind für den Starting-Five-Aufbauspieler diese Gefühle auch, weil er in den vergangenen Jahren mit dem Team Ehingen Urspring immer nur gegen den Abstieg aus der Pro A gespielt habe und dort nicht so viele Saisonsiege gefeiert werden konnten. Drei Jahre war Aunitz in Ehingen aktiv, war zuletzt sogar Kapitän und wurde von den Fans zum „Spieler der Saison“ gewählt. Dennoch entschied er sich zu einem Wechsel nach Düsseldorf, in die eine Liga tiefere Pro B. „In Ehingen war ich nur Back-up für unseren Point Guard. Ich wollte aber den nächsten Schritt gehen, mehr Verantwortung übernehmen und mich weiterentwickeln. Daher der Schritt zurück in die Pro B, der mir sehr gut getan hat“, erklärt der 21-Jährige.

Der Saisonbeginn verlief noch etwas holprig. „Da musste ich noch ein wenig in die Spielmacher-Führung hineinwachsen und lernen, das Spiel mehr zu leiten. Zuvor hatte ich mehr defensive Aufgaben“, blickt Aunitz zurück. Die spätere Verpflichtung von Samuel Mpacko war dann auch sehr hilfreich. „Wir zwei haben uns sehr gut ergänzt“, findet der in dieser Saison immer offensiver auftretende Point Guard. „Insgesamt war es eine grandiose Saison. Solch eine Teamchemie wie hier habe ich noch nie erlebt“, schwärmt Aunitz.

„Franklyn ist ein Paradebeispiel für das, was wir dieses Jahr aufgebaut haben. Er ist ein junger Spieler, der noch lange nicht fertig ausgebildet ist. Er brauchte seine Zeit, um sich zu akklimatisieren und sich an seine Rolle zu gewöhnen. Er ist da aber super hineingewachsen und hat sich weiterentwickelt“, lobt sein Coach Flabb und hebt eine Stärke besonders hervor: „Franklyn ist einer, der sich sehr stark mit einer Sache identifiziert, menschlich top. Er kümmert sich um verschiedene Charaktere. So hat er beispielsweise unserem Amerikaner Booker Coplin das Einleben hier erleichtert“, weiß Flabb. 

Gegen die Dresden Titans, die als Meister der Süd-Staffel in den Playoffs Stahnsdorf, Wedel und Wolmirstedt ausschalteten, wollen die Düsseldorfer versuchen, „über unsere Stärken, vor allem der Athletik und dem nötigen Tempo, unser Spiel aufzuziehen und defensiv beide Partien stabil zu gestalten“, gibt Flabb die Parole aus.