Basketball Giants: Booker Coplin ist ein Glücksgriff

Ohne den US-Amerikaner und seinen spektakulären Wurf im Play-off-Viertelfinale würden die Basketballer der ART Giants am heutigen Freitag nicht um den Aufstieg in die Pro A spielen. Der 24-Jährige ist ein Glücksgriff für das Team.

Booker Coplin (r.) im Spiel gegen Münster.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Am heutigen Freitag können die Basketballer der ART Giants Geschichte schreiben: Mit einem Sieg im zweiten Play-off-Halbfinale bei der Orange Academy Ulm können sie den sportlichen Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro A perfekt machen. Dabei wäre ihre Saison Anfang Mai fast schon vorbei gewesen, denn im Viertelfinale gegen Koblenz standen sie kurz vor dem Aus – wenn nicht Booker Coplin im entscheidenden Spiel zwei Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Dreier versenkt hätte. Damit bewies der 24-Jährige einmal mehr, welch Glücksgriff er für die Mannschaft ist.

Mit vielen Vorschusslorbeeren war der aus Minnesota stammende US-Amerikaner nach Deutschland gekommen, in Düsseldorf trat er seine erste Profistation an. Das „Ankommen“ verlief (nahezu) reibungslos. „Die Sprache ist die Hauptbarriere und hält für einen Amerikaner viele Herausforderungen bereit“, gesteht Coplin. „Aber ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in einem Team bin, das aus vielen großartigen Jungs besteht, die mir geholfen haben. Meine Mannschaftskameraden sind der Hauptgrund, warum ich meine Zeit hier so sehr genieße. Sie machen alle Spaß, auf und abseits des Platzes“, schwärmt er.

Leistungsträger arbeitet
stets an seinen Schwächen

Die Komplimente gibt sein Trainer gerne zurück. „Booker ist ein super umgänglicher Typ, mit dem man gerne Zeit verbringt. Er passt sehr, sehr gut bei uns rein“, sagt Florian Flabb. Auch dank des guten Teamgeistes fiel dem Blondschopf die sportliche Umstellung nicht schwer. „In Europa herrscht ein anderer Spielstil als in den USA. Booker hat viel Zeit investiert, zu lernen und sich anzupassen. Er ist sehr reflektiert und hat sich super weiterentwickelt. Er macht wirklich einen tollen Job bei uns“, lobt Flabb. „Neue Strategien, ob offensiv oder defensiv, greife ich schnell auf“, bestätigt der Shooting Guard. „Dieses Jahr habe ich besondere Spielzüge, die ich nie zuvor gespielt habe, gesehen. Ich gebe mein Bestes, um zu lernen und die Sachen schnell zu adaptieren.“ Auch arbeitet der Leistungsträger stets an seinen Schwächen. „Das beinhaltet gerade, meine linke Hand stärker zu machen und meine Entscheidungsfindung innerhalb der Spielzüge zu verbessern“, erklärt er.

Von Beginn an lieferte der US-Amerikaner ab. Schon am ersten Spieltag gegen Wolmirstedt wurde er mit 26 Punkten Topscorer, steuerte sechs Assists und drei Steals bei. Am Ende der Hauptrunde kam er auf durchschnittlich 32 Minuten Einsatzzeit und 18,8 erzielten Punkten. Diese Topwerte sind den Kontrahenten natürlich nicht verborgen geblieben.

So hatten es die Oberhaching Tropics in der ersten Play-off-Runde auf Coplin abgesehen, standen ihm ständig auf den Füßen und entnervten Düsseldorfs Topscorer. „Oberhaching war der bisher klügste Gegner, sie haben uns das Tempo weggenommen. Aber in der Serie habe ich viel darüber gelernt, geduldig mit allen Gegnern zu sein. Es war ein großartiges Gefühl, sie zu besiegen“, blickt Coplin gerne zurück.

Ein weiteres Highlight war natürlich im dritten und entscheidenden Viertelfinalspiel gegen Koblenz sein Wilder Dreier kurz vor Schluss. „Das war schon sehr emotional“, bestätigt der 24-Jährige. Gemeinsam mit den mitgereisten Fans feierte die Mannschaft nach dem Abpfiff ausgelassen in der Halle. Hierbei bekam der überraschte Coplin einen Spezialauftrag: Zum ersten Mal stimmte er eine Humba an. Solch einen Fangesang kannte der Amerikaner bisher nicht, wie er zugibt. „Ich bin nicht ganz sicher, was das nach dem Spiel war“, sagt Coplin und lacht. „Aber es hat sehr viel Spaß gemacht.“ Vielleicht hat der Blondschopf ja schon am heutigen Freitagabend die nächste Gelegenheit, mit den Fans eine Humba anzustimmen. Diese wird ihm dann bestimmt schon etwas lockerer über die Lippen gehen.