Haft in NRW Ehemalige Gefangene sollen im Handwerk Fuß fassen können
Düsseldorf · Viele Gefangene beginnen in der Haft eine Ausbildung, können diese aber nicht zu Ende bringen. Nach ihrer Entlassung sollen sie im Handwerk weiterarbeiten können.
Strafgefangene sollen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im Handwerk besser Fuß fassen. NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) und der Westdeutsche Handwerkskammertag schlossen dazu am Donnerstag eine Vereinbarung.
Die Haftzeit reiche oft nicht aus, um eine hinter Gittern begonnene Ausbildung zu beenden. Der inhaftierte Azubi und der potenzielle künftige Arbeitgeber sollen sich deshalb nun bereits während der Haftzeit kennenlernen, über Praktika sollen erste Erfahrungen in den Betrieben gesammelt werden.
Um zu verhindern, dass aufgrund der kurzen Haftzeit einzelne Module außerhalb des Gefängnisses nicht anerkannt werden, sollen künftig gemeinsam Ausbildungsbausteine erarbeitet werden.
„Unsere Verantwortung endet nicht mit der Haftentlassung“, so Justizminister Biesenbach. Arbeit und ein geregeltes Einkommen spielten eine große Rolle. Die Kooperation soll zunächst in zwei Gefängnissen erprobt werden: In Heinsberg und in Bochum-Langendreer.