Köbes-Denkmal nimmt Gestalt an Ein Köbes aus Bronze wird kommen

Altstadt · Vor sieben Jahren schon fanden die ersten Gespräche statt, jetzt wird das Denkmal Realität: In der Altstadt wird bald ein Köbes aus Bronze stehen. Bildhauer Peter Rübsam hat die Figur gestaltet, gegossen wird sie am Hafen.

Das Bild zeigt das Köbes-Denkmal als Miniaturversion, entworfen hat es der Bildhauer Peter Rübsam. Das eigentliche Denkmal soll dann in der Altstadt aufgestellt werden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Köbes als Altstadt-Original ist für viele eine echte Attraktion. Jetzt wird ihm bald ein Denkmal gesetzt, in Form einer großen Bronze-Statue, die ein Tablett mit Altbier hält. Der Bildhauer Peter Rübsam entwarf die Skulptur, die in der Kunstgießerei Kayser im Hafen entsteht. Die Düsseldorfer Jonges sind Initiatoren des Köbes-Denkmals.

„Vor sieben Jahren fanden die ersten Gespräche statt“, sagt der Bildhauer. Dann gab es Ideen und Skizzen, ein erstes Modell. Nun geht es endlich voran, denn es gibt die Chance, das Denkmal auf einem Privatgrundstück in der Altstadt aufzustellen. Es soll auf dem Areal des Andreas-Quartiers stehen, zwischen dem Haupteingang und dem Eingang des Restaurants Pitti. Mit dem Privatgrundstück sei eine gute Lösung in der Altstadt gefunden, sagte Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven in diesem Sommer.

„Ich hatte schon gedacht, es sei vorbei“, sagt Peter Rübsam. Er freut sich, dass das kleinere Modell nicht mehr in der Ecke seines Ateliers stehen muss, sondern nun als Vorlage für die weiteren Arbeitsschritte diente. „Ich habe dann erst mal im Steinbruch angerufen.“ Doch den richtigen Basaltlavastein mit den nötigen Maßen fand er in der Eifel nicht. „Dann gab es nur eins: Bronze.“

Viele kleine Holzkreuze
halten den Ton fest

Die Idee des Heimatvereins, dem Köbes ein Denkmal zu setzen, war in den vergangenen Jahren auf Seiten der Politik und der Hausbrauereien auf ein eher skeptisches Echo gestoßen. Dass seine Skulptur nun doch realisiert wird, gefällt Peter Rübsam. Er machte sich sofort ans Werk, als die Zusage des Heimatvereins für die Bronzeversion der Skulptur feststand. „Man macht dann erst ein Gerüst aus Eisen, wo die Schultern, die Arme und die Beine sind und daran kommen viele kleine Holzkreuze, sogenannte Schmetterlinge, die den Ton festhalten“, erklärt er. Rund 400 der kleinen Schmetterlinge stützen so den Ton, damit dieser nicht einfach in diesem Arbeitsschritt wegsackt. „Den Ton muss man dann immer nass halten, bis er abgegossen wird“, sagt Peter Rübsam. Das verhindert Risse in der Form.

Nach drei Wochen Arbeit im Hafen war das Modell fertig und wurde in Silikon eingegossen. Zwei Tonnen Ton verarbeitete der Bildhauer für das Modell. „Die Figur ist 2,20 Meter hoch“, sagt Peter Rübsam. Die nächsten Arbeitsschritte übernimmt die Gießerei. „Notwendig sind im Anschluss noch ein Fundament und der Sockel“, sagt der Künstler. Die Figur soll dann im März 2023 aufgestellt werden, so der bisherige Plan. Die Aufgabe dem Köbes ein Denkmal zu setzen, fand Peter Rübsam direkt spannend. „Ich kam ja mit 18 Jahren nach Düsseldorf, da gingen wir dann auch in die Kneipen und die Hausbrauereien.“

Viele Jahrzehnte erlebte er auch selbst immer wieder die Köbesse im Einsatz. Für die ersten Skizzen besuchte ihn aber auch ein Köbes in seiner kompletten Montur in seinem Atelier in der Künstlersiedlung Golzheim. „Sie haben ja diese lange Schürze und die Geldtasche, die vorne hängt, dass muss man sich schon mal genauer angucken“, sagt Rübsam. Zeichnungen und Fotos folgten, und in der Stadt schaute er sich unterwegs immer wieder die verschiedenen Köbesse an. Auch die Perspektive auf die große Figur musste der Bildhauer für sein Werk berücksichtigen, denn man steht dem Köbes nicht direkt gegenüber, sondern schaut etwas zu ihm hoch. Von der Mühlenstraße aus soll der Bronze-Köbes dann auch für die Allgemeinheit gut sichtbar sein.

Neben seinem Denkmal für den Köbes arbeitet Bildhauer Peter Rübsam aktuell auch an einer weiteren eigenen Ausstellung, die im Frühjahr 2023 im Stadtmuseum gezeigt wird. Im April zeigt er dort seine Werke, darunter befindet sich auch ein großes Relief zum Thema „Die katholische Kirche und die Frau“.