Ausbildung in der Pandemie Eine Herausforderung für Jugendliche und Betriebe
Die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer hilft mit vielen Angeboten im „Sommer der Berufsbildung“.
Die Ausbildung der nächsten Generation besitzt im Handwerk nach wie vor einen besonderen Stellenwert, nicht zuletzt, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Viele Handwerksbetriebe konnten zwar – weil systemrelevant – in der Corona-Zeit weiter arbeiten, aber die Kontakte zu potentiellen Auszubildenden wurden durch die Pandemie erschwert: Berufsorientierung in Schulen, Ausbildungsmessen, Schulpraktika, all das fiel erst einmal weg. Auch bei den Jugendlichen gab es eine enorme Verunsicherung – die Dauer des Home-Schoolings und mögliche Lernrückstände waren ebenso wenig abzusehen wie die Frage, ob Abschlussprüfungen überhaupt durchgeführt werden könnten. Wo die Entscheidung für einen Beruf auch in normalen Zeiten schon schwerfällt, gab es nun für junge Leute noch weniger Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu machen und den betrieblichen Alltag kennenzulernen. So mancher Jugendliche ging da auf Nummer sicher – und das hieß: Lieber erst mal weiter zur Schule gehen als in die Ausbildung starten.
Eine Herausforderung auch für die Kammern und Berufsverbände: Nachdem es im ersten Pandemiejahr auf dem Ausbildungsmarkt zunächst alles andere als rosig aussah, ist es gelungen, bei den Ausbildungszahlen aufzuholen. Im Endspurt vor dem Ausbildungsbeginn 2021 konnten wieder deutlich mehr abgeschlossene Lehrverträge verbucht werden als im Vorjahr. Die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer verdoppelte ihre Anstrengungen, um Jugendliche und Betriebe trotz der schwierigen Situation zusammenzubringen. So läuft bereits seit dem Frühjahr eine Ausbildungskampagne mit vielen Angeboten von Telefonsprechstunden für unterschiedliche Zielgruppen bis zu virtuellen Workshops. Zusätzlich ist seit Ende Mai eine Azubi-Hotline (Tel. 0211-8795-888) frei geschaltet und bietet allen interessierten Jugendlichen einen umfassenden Beratungsservice rund um Fragen der Ausbildung. Auf der Homepage der HWK werben Betriebe mit kurzen Video-Clips für ihre Ausbildungsplätze und geben Einblick in ihr Handwerk (www.hwk-duesseldorf.de/ausbildungsvideos). Das beliebte Azubi-Speed-Dating wird am „Tag des Handwerks“ bereits zum zweiten Mal als „Drive-In“ durchgeführt: Handwerksbetriebe präsentieren sich und ihr Ausbildungsangebot für das Jahr 2022 auf dem Außengelände der Handwerkskammer und stehen an ihren Beratungsständen für kurze Bewerbungsgespräche zur Verfügung. Auch Praktikumsstellen, Duale/Triale Studienplätze und Last Minute-Ausbildungsplätze für dieses Jahr werden angeboten. So gibt es beim „Sommer der Berufsausbildung“ hoffentlich ein Happy End.