NRW Gute Chancen für Ausbildung

Düsseldorf · In Düsseldorf sind über 1000 Ausbildungsstellen offen. 800 Bewerberinnen und Bewerber suchen noch eine Stelle. 

 Uwe Sturm, Geschäftsführer der Sturm GmbH, und seine Azubis Mamadou Moussa Diallo und Christo Charalampidis

Uwe Sturm, Geschäftsführer der Sturm GmbH, und seine Azubis Mamadou Moussa Diallo und Christo Charalampidis

Foto: Simona Meier

Noch suchen auch in Düsseldorf viele junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Die Chancen dafür stehen gut, doch corona-bedingt herrscht viel Verunsicherung. Bislang starteten die üblichen Wege nicht so klassisch wie in den Jahren zuvor. Vielfach fehlten die Kontakte über die Schulen. Doch es lohnt sich, sich aktiv zu bewerben. „Wer sucht, der findet auch jetzt noch was und kann starten“, sagt Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Allein in NRW sind noch 28 000 Ausbildungsstellen offen, 20 000 Menschen gerade auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Aus der Vergangenheit wissen wir, dass viele Ausbildungsplätze auch noch im November oder später besetzt werden. Mit unseren Partnern auf dem Arbeitsmarkt haben wir uns darauf verständigt, dass wir mindestens bis Jahresende nachvermitteln werden und somit Jugendliche noch mit der Ausbildung einsteigen können“, erklärt Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Nicht immer spielen allein gute Noten und Schulabschlüsse eine Rolle bei der Suche nach den richtigen Mitarbeitern. Der Maler- und Lackierbetrieb Sturm GmbH setzt vor allem auf Vielfalt und den Willen der Bewerber weiter zu kommen. Die Lehrjahre seiner Auszubildenden sieht Geschäftsführer Uwe Sturm als kontinuierlichen Lernprozess. „Ich möchte auch jungen Menschen eine Chance auf eine Ausbildung geben, die nicht immer nur auf Rosen gebettet wurden“, sagt der Geschäftsführer der gleichnamigen Sturm GmbH in Eller. „Das Handwerk boomt. Wir müssen kontinuierlich ausbilden, um die Aufträge unserer Kunden auch in Zukunft bedienen zu können“, sagt er.

Praktika lassen Azubis und
Firmen zueinander finden

Zwei neue Auszubildende gehören jetzt ins Team. In diesem Sommer starteten Mamadou Moussa Diallo (21) und Christo Charalampidis (19) ihre duale Ausbildung. Vorher hatten sie Praktika absolviert. Zum Berufseinstieg verhalf dem 21-jährigen Mamadou Moussa Diallo, der im westafrikanischen Staat Guinea geboren wurde und seit 2016 in Deutschland lebt, das Programm „Perspektiven für junge Geflüchtete“, das von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt wurde. Um einen Ausbildungsplatz bemühte er sich aktiv, den neuen Arbeitgeber lernte er in seinem Praktikum besser kennen. „Ich habe im August angefangen und es gefällt mir und macht mir viel Spaß“, sagt Mamadou Moussa Diallo. Auch Christo Charalampidis bekam so seinen Ausbildungsplatz: „Ich freue mich, dass ich hier anfangen konnte.“

Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, ist überzeugt, dass es sich für Betriebe lohnt, auf Vielfalt bei der Azubi-Gewinnung zu setzen. „Gerade für Jugendliche, die keine optimalen Startvoraussetzungen haben, gibt es einen bunten Strauß an Unterstützungsmöglichkeiten.“

Den Kontakt zur Arbeitsagentur empfehlen die Experten auch jungen Menschen, die sich nicht sicher sind, wie es für sie weitergehen kann. „Den nächsten Anlauf nochmal nehmen, da stehen die Berufsberaterinnen und Berufsberater zur Seite“, sagt Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.