Perfektes Wochenende Die DEG macht die wegweisende Woche perfekt

Düsseldorf · Perfektes Wochenende für die Düsseldorfer Eishockeyprofis: Nach dem 3:2 in Köln legen sie Sonntag ein 4:1 gegen Iserlohn nach.

Der Düsseldorfer Alexander Ehl (schwarzes Trikot) setzt sich gegen Maciej Rutkowski durch.

Foto: RP/Jerusalem

Auf den ersten Blick haben Alec McCrea und Philip Gogulla nicht viel gemeinsam. Gut, sie sind beide Eishockeyprofis und verdienen ihr Geld bei der Düsseldorfer EG, aber ihre Rollen dort könnten kaum unterschiedlicher sein. McCrea ist ein robuster Verteidiger, bekannt für sein Körperspiel und vor allem dafür da, Tore zu verhindern. Gogulla ist ein Stürmer, technisch stark und vor allem dafür da, für Tore zu sorgen. Auch an diesem Wochenende taten sie, was von ihnen erwartet wird. Aber darüber hinaus schlüpften sie auch die Rolle des jeweils anderen: Am Freitag beim 3:2-Derbysieg in Köln machten beide durch geblockte Schüsse auf sich aufmerksam, am Sonntag beim 4:1 gegen die Iserlohn Roosters schossen beide Tore und bereiteten weitere vor. Also waren sie hauptverantwortlich dafür, dass die DEG das Wochenende mit sechs Punkte abschloss und nach ihrem vierten Sieg in Folge auf Rang sieben der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kletterte.

„Wir wussten, dass wir nach dem Derbysieg unbedingt nachlegen mussten, das haben wir zum Glück geschafft“, sagte Gogulla, nachdem sein Team auf eine Ehrenrunde gegangen war und sich von der Fankurve feiern ließ. Das hatte es bereits am Freitag in Köln getan. Im Gegensatz zu den Iserlohnern, deren Start ins Wochenende kaum unterschiedlicher hätte laufen können. Da verloren sie 0:3 gegen Schlusslicht Bietigheim. Und verkündeten danach, in Düsseldorf etwas gutzumachen zu haben.

Das wollte die DEG natürlich vermeiden. Und gerade zu Beginn schien sie den Schwung aus den jüngsten Siegen mitzunehmen. Da fand das Spiel fast nur im Angriffsdrittel statt. Was auch daran lag, dass die Iserlohner auf ein aggressives Forechecking verzichteten und erst ab der roten Linie angriffen, um nach Puckgewinnen schnell umschalten zu können. Nur gab es die eben nicht, die DEG kam meist mit Tempo durchs Mitteleis, setzte sich dann vorne fest und erspielte sich zahlreiche Chancen. 7:0 lautete das Schussverhältnis nach gut der Hälfte des Drittels. Kurz später traf Bernhard Ebner den Pfosten, die Führung schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Und dennoch stand es in der 15. Minute plötzlich 0:1, weil die DEG hinten einmal unsortiert war und Eric Cornel die allererste Gästechance zur schmeichelhaften Führung nutzte. So ging es auch in die Pause, zu der die DEG-Fans unter den 6636 Zuschauern dennoch eifrig Applaus spendeten, war ihr Team doch in fast allen Statistiken überlegen – nur nicht in der wichtigsten.

Das sah nach 40 Minuten anders aus. Da stand es dann 2:1 für die DEG, was deutlich mehr dem Spielverlauf entsprach als das Ergebnis nach dem ersten Drittel. Zwar spielten die Iserlohner nun mehr mit, aber die besseren Chancen hatten weiter die Düsseldorfer. Die größte durch Tobias Eder, der scharf vor das Tor zog und die Fans schon fast jubeln ließ, ehe der starke Hannibal Weitzmann im Roosters-Tor doch noch seinen Beinschoner ausfuhr. Doch kurz später war Weitzmann dann geschlagen, Philip Gogulla tankte sich in der 32. Minute durch, schoss gekonnt mit der Rückhand ins lange Eck und erlöste das Publikum, das fünf Minuten später gleich noch mal jubeln durfte: Alexander Barta gewann ein Offensivbully, Alec McCrea bekam den Puck, ging ein paar Schritte und schoss zur Führung ein.

Die gab die DEG auch im letzten Drittel nicht mehr ab, weil sie diszipliniert wie kompakt verteidigte und immer wieder kontrolliert hinten rauskam. Lediglich zu Beginn des Schlussabschnitts wurde es einmal brenzlich, doch Henrik Haukeland zeigte gleich drei Paraden während weniger Sekunden und wurde danach mit Sprechchören gefeiert. Schlechter wurde die Laune danach nicht mehr.

Erst recht nicht, als das zuletzt ganz schwache Überzahlspiel der DEG für die Vorentscheidung sorgte. Mikko Kousa traf nach 46 Minuten zum 3:1. Danach gab es diverse Möglichkeiten, um das Ergebnis auszubauen. Gogulla hatte die größte, doch für das 4:1 sorgte erst Alexander Blank drei Minuten vor dem Ende ins leere Tor.