6:2 gegen Nürnberg DEG klettert immer weiter
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis feiern ihren fünften Sieg in Folge und springen auf Rang vier. Vor dem 6:2 gegen Nürnberg verlängert Stephen MacAulay seinen Vertrag, dann schießt er zwei Tore.
So ein handelsüblicher Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beginnt lange vor dem ersten Bully. Das ist bei der Düsseldorfer EG nicht anders, wo es stets dieselben Lider zu hören gibt: „Alles noch mal von vorn“ von Wölli, Schneewalzer, Altbierlied. Dann folgen die Aufstellungen, das Filmchen auf dem Videowürfel, ehe die Teams aufs Eis kommen und sich für die Verkündung der „Starting Six“ aufstellen. Bei der DEG nutzen sie die dann gern noch für Grußworte an ehemalige Spieler oder freudige Nachrichten ans eigene Publikum.
An diesem Sonntag vor dem Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers war wieder das ganze Programm zu erleben. All die Lieder, das Video, nette Worte und viel Applaus für Nürnbergs Patrick Reimer, der bald seine Karriere beendet, und dann gab es noch eine Vertragsverlängerung zu verkünden: Stephen MacAulay bleibt ein weiteres Jahr in Düsseldorf. Was die Fans mit lautem Jubel quittierten. Nicht nur, weil der Kanadier zuletzt Tor um Tor schoss, sondern auch, weil die DEG im Sommer ja mehrere nominelle Topstürmer verlieren wird. Daniel Fischbuch zieht es nach Mannheim, Tobias Eder nach Berlin, zudem ist es nicht unwahrscheinlich, dass Kapitän Alexander Barta seine Karriere beendet. Mit MacAulays Verlängerungen hat Manager Niki Mondt eine Zukunftssorge weniger.
Als dann endlich der Puck im Spiel war, ging es um die Gegenwart. Die sieht für die DEG ja erstaunlich gut aus. Deutlich mehr Siege als Niederlagen, ein Platz in der oberen Tabellenhälfte. Nach Sonntag stehen die Düsseldorfer nun gar auf Rang vier, weil sie den fünften Sieg in Folge einfuhren. Ein erst rauschendes, dann schmeichelhaftes, am Ende souveränes 6:2. Zwischendurch ging sogar die La Ola durch den Dome. Was eben auch an MacAulay lag, der seine nächsten beiden Tore erzielte. Aber auch an Philip Gogulla, der gleich vier Treffer vorbereitete. Und auch an Tobias Eder. Von den DEG-Fans bei der Abstimmung unserer Zeitung zum Spieler des Monats im Januar gewählt, erzielte auch er am Sonntag zwei Tore.
„Wir sind richtig in Fahrt gekommen, das sieht man auf dem Eis“, sagte Alexander Ehl schon in der ersten Pause bei Magentasport. Denn da führte die DEG bereits 2:0. Zwar war sie längst nicht so dominant, aber wenn es läuft, dann läuft es nun mal. Früher Konter über Tobias Eder und Alexander Ehl – schon stand es 1:0. Ein paar Minuten später dann die erste Überzahl – schon stand es 2:0. Diesmal passte Gogulla auf Eder, der einschoss. Eder hätte fast noch das 3:0 erzielt. Doch das wäre des Guten nun wirklich zu viel gewesen. Denn auch die mutigen Nürnberger hatten ihre Momente. Henrik Haukeland musste mehrfach retten. Insgesamt war das im ersten Drittel ein Spiel, wie es Trainer hassen und Fans leben: schnell, offen, teilweise wild, viele Lücken in den Abwehrreihen und zahlreiche Großchancen. Danach wurde es etwas ruhiger. Vor allem von Düsseldorfer Seite. Die Gäste hingegen rannten weiter entschlossen nach vorne. 3:17 Schüsse hatten die Statistiker im zweiten Drittel gezählt. Nun war nicht alles davon gefährlich, aber dass die DEG nach 40 Minuten noch führte, war mindestens glücklich. Eigentlich hatte die nur eine echte Chance, weil Gogulla in der Ecke den Puck erkämpfte und auf MacAulay ablegte, der aus spitzem Winkel traf. Wobei Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle da nicht gut aussah. Im Gegensatz zu seinem Gegenüber, der am Ende auf 32 Paraden schauen konnte. Alles konnte Haukeland aber nicht abwehren: Erst traf Hayden Shaw, nach MacAulays Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 verkürzte Rick Schofield noch vor dem Drittelende.
So schien das ein spannendes Schlussdrittel zu werden. Doch das wurde es nicht, weil die DEG bis zur 48. Minuten dreimal getroffen hatte. Erst setzte Eder den Trend des immer besser werdenden Überzahlspiels fort, dann erhöhte Paul Bittner auf 5:2, kurz später jagte MacAulay den Puck zur Entscheidung unter die Latte. Danach wurde auf dem Eis verwaltet und auf den Tribünen gefeiert.